Bank of America hat nun einem Bericht von WSJ zufolge Unregelmässigkeiten in ihren Unterlagen zu Zwangsvollstreckungen eingeräumt, wie Reuters berichtet. Die Bank habe bislang Fehler in 10 bis 25 Fällen gefunden. Ben Bernanke, der Präsident der US-Notenbank hat gestern auf einer Konferenz im Bundesstaat Virgina gesagt, dass die Fed die Praktiken der grossen Finanzinstitute im Zusammenhang mit Zwangsvollstreckungen untersuche und im November einen Bericht veröffentlichen will. Die Fed hat ferner eine Initiative angekündigt: MORE (Mortgage Outreach and Research Efforts). Zu spät, zu zaghaft. In einem sehenswerten Interview befragt Dylan Ratigan in msnbc.com zwei Experten: Lisa Epstein und William Black zum Thema „Zwangsräumungen“. Black, Rechtsprofessor an der University of Missouri Kansas City zitiert am Anfang seiner Stellungnahme Joseph Stiglitz. Der Nobelpreisträger hat nämlich gesagt, dass die ganze Krise auf Betrug beruhe. Paul Krugman zögere noch, das „F-Word“ auszusprechen, so Black.
Dylan Ratigan Show
Laut einer Analyse der Credit Suisse waren 49% der Mortgage Originations im Jahre 2006 „Liars Loan“, betont Prof. Black weiter. Nach unabhängigen Schätzungen belaufe sich die Quote sogar auf 80 bis 90%. Der Betrug mit Hypothekendarlehen passiert nicht, weil es ein paar clevere Leute gibt, die damit Geld verdienen, sondern weil die Banken die anspornende Strukturen für Loan-Brokers schaffen, die die schlimmsten Darlehen unter die Leute bringen und Antragsformulare verfälschen, um die Zahlen zur Darlehensbewertung zusammenzubiegen, legt Black dar. Die Betrugsfälle stammen also von den Banken, die das System verteidigen, was Black „Echo-Epidemie“ nennt. Überall, wo wir hinsehen, sind Betrugsfälle, hält Black fest Weil die Fed über 1,5 Mrd. $ an faulen Wertpapieren („toxic garbage“) aufgekauft hat und keine Verluste anerkennen will, kann sie wegen Interessenkonflikte keine Abhilfe schaffen. Der ehem. Regulierer fordert daher Bernanke und Geithner zum Rücktritt auf. Hier ist der Link zum Video.
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