Dienstag, 5. Oktober 2010

Wirtschaftsmodelle und Implikationen

Paul Krugman macht in seinem Blog eine Ergänzung zum Themaalternative Wirtschaftsmodelle“ der Krise. Es handelt sich dabei um „zwei kleine Sekten, die um den Rand der Debatte schwirren“, beschreibt der Nobelpreisträger. Eine Sekte sei die „Austrians“. Es wird gesagt, dass Peter Schiff Recht habe. Wie läuft es aber mit der Sache Hyperinflation, fragt Krugman zurück. Viel interessant sind die Wirtschaftsprofessoren, die völlig davon überzeugt sind, dass die Leute wie Brad DeLong und Krugman ignorant seien, ungewachsene Typen, die über die moderne Makroökonomie nichts wissen, beschreibt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor.


(S+T) und (I+G)-Gleichungen, Graph: Prof. Paul Krugman

„Ich neige dazu, die Dinge im Hinblick auf Neu-Keynesianische Modelle zu denken“, beispielsweise wie in seinem alten Japan Paper, so Krugman. Aber die Ergebnisse werden um Einfachheit willen oft in IS-LM übersetzt. „Falls das ein roher, primitiver Ansatz sei, soll es jemand Mike Woodford erzählen“, hält Krugman fest. Was über die „so-ignorant“-Vorwurf bemerkenswert sei, sei der Hang der Kritiker, über grundlegende Dinge verwirrt zu werden und darauf zu bestehen, dass die „Ersparnisse = Investitionen“-Gleichung irgendwie impliziere, dass die Staatsausgaben die Nachfrage nicht steigern können, dass die Euler-Bedingung einen kausalen Zusammenhang suggeriere, dass niedrige Zinsen Deflation verursachen, dass die Ricardian-Äquivalenz bedeutet, dass selbst ein vorübergehender Anstieg der Staatsausgaben den Rückgang des privaten Verbrauchs nicht voll ausgleichen.

Worum geht es also? Es gibt Leute, die sich in Mathe auskennen, aber nicht wissen, was es bedeutet. Sie können durch die Gleichungen ihrer Modelle schleifen, aber sie haben kein Gesprür dafür, was diese Gleichungen wirklich bedeuten. „Konfrontiert mit informeller Diskussion, die in Modellen begründet ist, aber nicht explizit mit Bezug auf Mathematik erklärt werden, sind sie völlig ratlos. Und sie schlagen sich um“, fasst Krugman zusammen. Das ist natürlich traurig.

PS: In der Abbildung wird dargestellt, dass Ersparnisse + Steuern (S+T) = Investitionen + Staatsausgaben (I+G) sind. Fama und Cochrane denken, dass das die Fiskalpolitik beeinträchtigt. Das ist aber nicht der Fall. Ein Anstieg in G reduziert I nicht eins zu eins, es erhöht das BIP, was zu höheren S und T führt.



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