Larry Summers sagt, dass die USA die Ausgaben für die Infrastruktur im Inland erhöhen sollen, um die wirtschaftliche Erholung voranzubringen. Summers, Wirtschaftsberater der Obama-Administration nennt es eine kurzfristige Nowendigkeit und ein langfristiges makroökonomisches Gebot, dass die US-Regierung die Infrastrukturinvestitionen steigert. Eine Kombination aus niedrigen Fremdkapitalkosten, billigen Baukosten und hoher Arbeitslosigkeit machen laut Summers den Zeitpunkt optimal, Strassen, Brücken und Flughäfen zu bauen. Warum geben die USA aber so wenig Geld für Infrastrukturprojekte aus, wundert sich Mark Thoma. Es gibt viele Projekte, wo der gesellschaftliche Nutzen die Kosten übersteigt. Der Bedarf ist hoch und die Kosten sind gering. Die Projekte würden helfen, aus der Rezession zu kommen, erklärt Thoma.
Auch Paul Krugman befasst sich mit dem Thema „Infrastruktur“ in seiner lesenswerten Freitagskolumne („The End of the Tunnel“) in NYT , indem er an die Projekte „Erie Canal“, „Hoover Dam“ und „The Interstate Highway System“ erinnert, welche sich als ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der USA erwiesen haben. Gerade jetzt ist der Zeitpunkt besonders gut, um die Infrastruktur des Landes zu verbessern, argumentiert der Nobelpreisträger. „Die Notwendigkeit ist vorhanden: Unsere Strassen, Bahnlinien, Wasser und Kanalisation sind veraltet und zunehmend mangelhaft“, hält Krugman fest. „Wir haben die Ressourcen: 1,5 Mio. Bauarbeiter sitzen untätig herum und sie zu beschäftigen, würde helfen, die Wirtschaft als Ganzes anzukurbeln“, ergänzt er. Und der Preis stimmt auch: mit Zinsen auf einem Rekordtief hat es nie eine bessere Zeit für langfristige Investitionen gegeben. Die amerikanischen Politiker sind aber in diesen Tagen alles andere als vernünftig, klagt Krugman. Die Republikaner bekämpfen erbittert selbst die bescheidenen Ausgaben für die Infrastruktur, welche das Obama-Konjunkturpaket enthält. Am Donnerstag hat Chris Christie, Gouverneur von New Jersey das aktuell wichtigste öffentliche Bauvorhaben Amerikas abgesagt, welches seit langem geplant war, um den dringend benötigten zweiten Schienen-Tunnel unter dem Hudson River zu bauen.
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