The Economist fragt eine Reihe von renommierten Ökonomen nach den Risiken einer langen Periode wirtschaftlicher Stagnation. Während Jesper Koll sagt, dass der Staat Stagnation verursachen kann und Ricardo Caballero behauptet, dass es für die reichen Länder kein Risiko gibt, geht Mark Thoma davon aus, dass unsere derzeitigen Probleme noch viele Jahre dürften bestehen bleiben. Die Wirtschaft braucht den Übergang von einem von der Blase getriebenen Wachstum auf einen Wachstumspfad, welcher ausgewogener und dauerhaft ist. Die Geschichte der Finanz-Panik legt nahe, dass das nicht über Nacht geschieht, erklärt der an der Universtity of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor. Die politischen Entscheidungsträger berücksichtigen die Gefahr einer längeren Stagnation nicht angemessen. Notwendig seien zusätzliche Konjunkturprogramme zusammen mit mengenmässiger Lockerung (QE: quantitative easing) als Versicherung gegen eine stagnierende Wirtschaft, die sich in die Zukunft ausdehnt, argumentiert Thoma.
Die fiskalpolitische Stimulierung war von Anfang an zu wenig, welche jetzt nachlässt. Und die Geldpolitik ist immer noch auf Eis, bemerkt Thoma. Ferner deutet Thoma auf die Gefahr hin, dass die Wirtschaft weiter stottert oder in eine zweiter Rezession gerät, während die Geldpolitik wenig oder nicht mehr viel zu bieten hat. QE-II dürfte wahrscheinlich nicht viel tun und die Fiskalpolitik ist politisch nicht machbar. Obwohl die Fiskalpolitik der beste Weg ist, um Arbeitsplätze zu schaffen und die für die notwendige Nachfrage zu sorgen, damit die Wirtschaft auf die Beine kommt, macht der wahrscheinliche Wahlsieg der Republikaner in „Midterms“ eine weitere Stimulierung unmöglich, beschreibt Thoma.
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