Donnerstag, 7. Januar 2010

Schweizer Franken wertet sich auf – Wie lange noch?

Der Schweizer Franken wertet sich gegenüber dem Euro weiter auf, ohne dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert. Denn der Euro verharrt nach wie vor auf 10-Monats-Tief zum Schweizer Franken. Erstmals seit März 2009 kostete ein Euro heute deutlich weniger als 1,4800 Franken. Die anhaltende Euro-Abwertung hatte vor rund 10 Monaten die SNB veranlasst, am Devisenmarkt zu Lasten des Frankens zu intervenieren. Die SNB hatte am 10. Dezember anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung u.a. mitgeteilt, dass sie einer übermässigen Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro entschieden entgegenwirken wird.


Euro/CHF (Tagesverlauf), Graph: swissquote.ch

Es ist zwar klar, dass die expansive Geldpolitik nicht endlos weiter geführt werden kann, aber da die Inflation derzeit kein Thema ist, und die Deflationsgefahr fortbesteht, ist die Erwartung nicht abwegig, dass die SNB am Devisenmarkt eingreift. Vor allem nachdem der neue japanische Finanzminister Naoto Kan heute bei seiner Amtsübernahme in einer ersten Stellugnahme angekündigt hat, dass er sich für Yen einen schwächeren Wechselkurs wünscht, wird die Währungspolitik oder (man darf sagen) das Thema „beggar thy neighbour policy“ ein globales Politikum. Denn Kan deutete unverblümt an, dass er durch die Stützung des Dollar-Kurses die japanische Export-Industrie ankurbeln will. Andererseits hat auch die Aussage von Jürgen Stark, dem Direktoriumsmitglied der EZB, dass die EU Griechenland auf keinen Fall helfen werde, zum Kursverfall des Euro beigetragen.


Euro/CHF (6 Monate), Graph: swissquote.ch

Keine Kommentare: