Dienstag, 26. Januar 2010

T-Bills zu Null

Das US-Schatzamt hat am Dienstag T-Bills (Laufzeit: 1 Monat) im Volumen von 10 Mrd. $ verkauft. Das Besondere in der T-Bills-Auktion war die Verzinsung. Die erfolgte nämlich zu Null Prozent. Damit hat das Treasury Department zum vierten Mal seit Dezember einmonatige T-Bills zum Null Prozent begeben. Die Nachfrage überstieg das Angebot an T-Bills um das 5-fache. Was ist aber davon zu halten? Es kommt darauf an, schreibt FT Alphaville, a) woher das Geld kommt und b) wie häufig Null-Versteigerungen stattfinden.


1 Month T-Bills, Graph: wsj.com

Zur Erinnerung: Die Flucht in den sicheren Hafen US-Staatsanleihen hatte bereits im Dezember 2008 die Rendite von 3-monatigen T-Bills ins Negative geschickt. US-Schatzwechsel mit der Laufzeit von 90 Tagen waren damals zu Minus 0,01% gehandelt worden.

update: Zum Handelsschluss lag die Rendite der vierwöchigen T-Bills bei Minus 0,003%. Händler reden von einem enormen Angebotsproblem.

Fazit: Die aktuelle Auktion von T-Bills mit der Laufzeit von einem Monat zu Null Prozent deutet darauf hin, dass die Liquiditätsfalle anhält. Die Wirtschaft ist also nach wie vor auf Stimulus angewiesen. Sowohl geldpolitisch als auch fiskalpolitisch. Eine Schuldenbremse ist daher derzeit fehl am Platz.

1 Kommentar:

Rico hat gesagt…

Im letzten Jahr gab es für diese kurzfristig negativen Zinsen teilweise ganz einfach Erklärungen. Zum Beispiel die Tatsache, dass zahlreiche Fonds vom Reglement her ihre Liquidität ausschliesslich bei AAA-Schuldner paltzieren dürfen. So ein Fonds MUSS also Treasury Bills kaufen, egal zu welchem Preis...