Der amerikanische Arbeitsmarkt sendet nach wie vor negative Nachrichten. Die Anzahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft ist im Dezember nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) um 85'000 zurückgegangen. Im Duchschnitt hatten die Analysten mit einem unveränderten Stand gerechnet. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 10,0%. Immerhin wurden die Zahlen für November von bisher Minus 11'000 Stellen auf Plus 4'000 Stellen korrigiert. Die Anzahl der Menschen ohne Arbeit betrug im Dezember 15,3 Millionen. Im Dezember 2007, als die Rezession ausbrach, lag die Zahl bei 7,2 Millionen. Die Zahlen belegen, dass der Zeitpunkt für einen Ausstieg aus der expanisven Geldpolitik noch nicht gekommen ist. Die Wirtschaft ist nicht reif für einen Kurswechsel. Der schwache Arbeitsmarkt und die restriktive Kreditvergabepolitik der Banken lasten auf der konjunkturellen Erholung. Die US-Wirtschaft ist zwar im III. Quartal 2009 dank den öffentlichen Ausgabenprogrammen annualisiert um 2,2% gewachsen.
Employment Situation, Dec. 2009, Graph: BLS, Jan. 8, 2010
Ein Grossteil der Rettungsmassnahmen geht allerdings durch die Banken in spekulative Geschäfte an den globalen Finanzmärkten. Anderenfalls lässt sich der kräftige Anstieg der Aktienkurse im vergangenen Jahr rational nicht erklären. Die Wirtschaft ist stark von der Finanzwelt abhängig. Und grosse Teile des Finanzsystems sind unproduktiv. Es findet kaum Wertschöpfung statt. Banken finanzieren vorzüglich Spekulanten, die mit Derivaten handeln, anstatt die KMUs zu unterstützen. Die Obama-Administration ist nun gefordert, den Arbeitsmarkt direkt zu fördern.
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