Präsident Barack Obamas Vorhaben, sowohl die Grösse der Banken als auch den Umfang besonders risikobehafteter Geschäfte zu begrenzen, stösst weltweit auf ein gewaltiges Echo. Die Idee für die Aufspaltung von Banken stammt von Paul Volcker, dem ehem. Fed-Chef, der seit der Amtsübernahme von Obama als Berater der Regierung („Economic Recovery Advisory Board“) agiert. So, was hält Paul Krugman von den neuen Vorschlägen? Er schreibt ( „Glass-Steagal, Part Deux“), dass es (1) OK sei als Teil einer umfassenden Finanzreform und ein gutes Zeichen dafür, dass das Weisse Haus in Richtung Wall Street zu rumpeln beginnt. (2) Auch der Reform-Plan des Schatzamtes vom letzten Frühjahr habe ihm gut gefallen. Krugman betont aber, dass er die TBTF-Problematik nicht für das Herzstück „unserer finanziellen Probleme“ hält.
Er glaube auch nicht daran, dass eine scharfe Trennung zwischen schmalen Geschäftsbanken (die sich um Kundeneinlagen kümmern) und anderen Finanzakteuren (Investment Banking) ein Königsweg sei. Es sei denn, das Schattenbanken-System werde gezügelt. Die Finanzinstitute seien in der Lage, Dinge zu kreieren, die wie Einlagen aussehen und wirken, aber keine FDIC-Garantie beinhalten. Doch in einer Krise wird es starke Anreize geben, diese Institute wieder zu retten („bailout“). Dennoch muss man zugeben, so Krugman, dass das Wachstum des Schattenbanken-System zum Teil durch FDIC-gestützten Finanzinstituten („Players“), welche Kreditlinien angeboten haben und auf diese Weise ihre Schattenbanken-Arme verlängerten, angetrieben wurde. Die schiere Grösse von manchen Players habe die Behörden vor Schwierigkeiten gestellt, die Krise beizulegen. Kurzum: Im Zusammenhang mit einer breiteren Finanzreform könnten die neuen Vorschläge hilfreich sein, so Krugman.
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