Simon Johnson macht sich in einem lesenswerten Essay in NYT Gedanken über die Chancen der gesetzlichen Verankerung der neuen Vorschläge des US-Präsidenten („Volcker-Regel“). Johnson hält es für unwahrscheinlich, dass die neue Regelung den Senat passiert. Er rechnet mit Widerstand der Republikanischen Partei. Zum Glück gibt es aber eine Alternative, schreibt er. Anstatt mit der TBTF-Problematik in die Offensive zu gehen, könnte die US-Regierung im Hinblick auf die grössten Banken eine oder mehrere schwere Antitrust-Ermittlungen starten. Das sei eine sinnvolle Idee, die längst überfällig sei. Es gebe bestimmte Elemente des Oligopols in Grossmärkten, was z.B. Underwriting von Neuemissionen, Fusionen und Akquisitionen, sowohl in den USA als auch auf der ganzen Welt betrifft. Das sei ein Teil der Erklärung für die sehr hohen Gewinne der Grossbanken in den vergangenen zehn Jahren.
Die Frage ist komplex. Aber angesichts der Gewichtung des Bankensektors (7 bis 8%) an der gesamten Wirtschaftsleistung und in der Art und Weise, wie die konzentrierten Kreditmärkte die Weltwirtschaft auf und ab bewegen und destabilisieren, ist es notwendig, dass das Justizministerium mit Untersuchungen beginnt, um festzustellen, was die Grossbanken bisher getan haben, bemerkt Wirtschaftsprofessor an der MIT’s Sloan School of Management. Johnson, der ehem. Chefökonom beim IWF warnt zugleich davor, auf eine Situation a là Europa zuzusteuern, wo Banken so gross sind die Wirtschaft. Mit dem Hinweis auf Royal Bank of Scotland bemerkt Johnson, dass das keine gute Zielrichtung ist.
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