Stephen Roach betrachtet „Wachstumsangst“ als das grösste Ereignis in Sachen Investitionen im Jahr 2010. Er verweist darauf, dass die Wirtschaftserholungen nach Krisen i.d.R. anämisch verlaufen, im Gegensatz zu den kräftigen Rebound-Szenarien, die derzeit auf den internationalen Finanzmärkten vorherrschen, erklärt Chairman Morgan Stanley Asia in einer kurzen Stellungnahme in FT von heute. Seiner Ansicht nach werden sich angeschlagene Finanzinstitute schwer tun, das normale Tempo der Kreditvermittlung für die kommenden Jahre aufrechtzuerhalten. Der anhaltende Prozess des Schuldenabbaus („deleveraging“) der Verbraucher werde auf der Nachfrage lasten, so Roach.
Das Welt-BIP-Wachstum dürfte laut Roach in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt 2,5% betragen. Das ist eindeutig zu wenig, gegen Schocks entgegenzuhalten. Doch Schocks sind in der Welt nach der Krise unvermeidbar. Ein Scheitern der Exit-Strategie der Zentralbanken oder ein Ausbruch von Protektionismus sind seiner Einschätzung nach „besonders besorgniserregend“. Sollte ein Schock kommen, würde die Angst vor der Gefahr eines erneuten Rückfalls der Wirtschaft in Rezession ("double-dip") den weltweiten Aktienmärkten einen Dämpfer setzen, so Roach.
Marc Faber sieht 2010 als „ein Jahr der Kapitalerhaltung“. Die „Markt-Extreme“ existieren nicht mehr. 2009 habe laut Faber „Kaufgelegenheiten für Lebensdauer“ geboten. Faber prognostiziert „volatile Trading-Range“ für Finanzmärkte mit einer Outperformance von Japan und S&P-500 Index im Vergleich zu Emerging-Markets. 2010 soll ein gutes Jahr für Getreide sein, so Faber.
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