Freitag, 15. Januar 2010

Türkische Zentralbank belässt Leitzinsen bei 6,5% unverändert

Die türkische Zentralbank (CBT) hat gestern Nachmittag auf ihrer regulären Sitzung ihre Leitzinsen unverändert belassen. Nach Dezember hat die CBT nun auch im Januar die Zinsen nicht berührt. Der Tagesgeldeinlagensatz (overnight borrowing rate) verharrt weiter auf 6,50% und der Tagesgeldausleihsatz (overnight lending rate) bleibt auf 9,00%. Die türkischen Währungshüter haben die Leitzinsen in den vergangenen 14 Monaten angesichts der anhaltenden Weltwirtschaftskrise und der Nachfrageschwäche um insgesamt 1025 Basispunkte gesenkt. Der Leitzins beträgt nun seit zwei Monaten real null.


CBT O/N Borrowing Rate, Graph: CBT


Inflation Figures, Graph: CBT, Jan. 14, 2010

Der geldpolitische Ausschuss der türkischen Zentralbank begründete den gestrigen Zinsentscheid damit, dass die jüngste moderate Erholung der Wirtschaftsaktivitäten sich fortsetzt. Es gebe jedoch immer noch Unsicherheiten, was die aggregierte Nachfrage und die Beschäftigungslage betrifft. Die Währungshüter rechnen mit einem signifikanten Anstieg der Inflation in den kommenden zwei Monaten, bedingt durch die steuerlichen Anpassungen und den Basiseffekt. Die Kernrate der Inflation dürfte jedoch auf dem Niveau verlaufen, welches mit den mittelfristigen Zielangaben der CBT im Einklang steht. Sobald aber die temporären Faktoren ausklingen, werde die Inflation den rückgängigen Trend widerspiegeln, so der Ausschuss. Es werde daher nötig, die Zinsen für eine lange Zeitperiode niedrig zu halten.

Tevfik Aksoy, Morgan Stanley Ökonom geht angesichts des jüngsten Anstiegs der Teuerungsrate von einer kurzfristigen Verschlechterung der Inflationserwartungen aus. Er erwartet, dass die CBT in der zweiten Jahreshälfte mit der Straffung der Geldpolitik beginnt. Seiner Einschätzung nach dürften die Zinsen bis Jahresende um insgesamt 150 Basispunkte klettern.

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