Montag, 4. Januar 2010

Ben Bernanke nimmt Geldpolitik in Schutz

Fed-Chef Ben Bernanke hat am Sonntag in einer Rede auf einer Wirtschaftskonferenz (American Economic Association) in Atlanta die Krisenpolitik der US-Notenbank in Schutz genommen. Nicht niedrige Zinsen, sondern der zunehmende Einsatz von exotischen Arten von Hypotheken und der damit verbundene Rückgang des Emissionsstandards (underwriting-standard) haben laut Bernanke die schlimmste Wirtschaftskrise seit den 1930er jahren ausgelöst. Bernanke plädiert für eine Stärkung der regulatorischen Rahmenbedingungen als das beste Mittel gegen Blasen.


Fed Funds Rate, Graph: Ben Bernanke, Fed

Wegen der Komplexität der Krise gebe es laut Bernanke viele Lehren, die nicht immer einfach seien. Sowohl der private Sektor als auch die Regulierungsbehörden müssen ihre Fähigkeiten zur Überwachung und zur Kontrolle von Risikoübernahme verbessern, hält Bernanke fest. Die Krise habe nicht nur die Schwächen der regulatorischen Aufsicht von Finanzinstituten zum Vorschein gebracht, sondern auch manche grundlegende Lücken in der Architektur der Finanzmarktregulierung rund um die Welt. Die Lehre, die Bernanke aus der Erfahrung zieht, ist, dass die Finanzregulierung und die Aufsicht über Risiken, die sich entwickeln, nicht wirkungslos sind, sondern ihre Ausführung besser und intelligenter gehandhabt werden muss. Die Krise habe gezeigt, dass das Leverage und die Liquidität aus einer systemweiten Perspektive wie auch auf der Ebene von einzelnen Unternehmen ausgewertet werden muss, erklärt Fed-Chef.


The Target Rate and the Taylor Rule, Graph: Ben Bernanke, Fed

Hier ist der Link (in pdf Format) zum Vortrag des Fed-Chefs Bernanke in Atlanta.

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