Mittwoch, 13. Januar 2010

Niedrige Zinsen und Spekulationsblase am Immobilienmarkt

Die US-Notenbank (Fed) hat die Zinsen zu lange, zu niedrig gehalten und damit die Krise ausgelöst. Das ist sicherlich ein vorgeschobenes Argument, das v.a. von Mainstream-Ökonomen präsentiert wird. Ziel ist, damit den Privat-Sektor zu entlasten, nach dem Motto, der Markt ist Lösung, der Staat ist Problem. Dem ist es aber nicht so. The Wall Street Journal hat kürzlich Ökonomen von NBER’s (National Bureau of Economic Research) “Monetary Policy Program“ befragt, ob niedrige Zinsen die Blase am Immobilienmarkt ausgelöst haben. Hier ist die Stellungsnahme von Brad DeLong: „Wenn Sie glauben, dass die Fed die Fed Funds Rate 2% unter ihrem eigentlichen Wert gemäss Taylor-Regel gehalten hat, dann hat das eine 6%ige Auswirkung auf die Preise von dauerhaften Vermögensgütern wie Häuser“.

Selbst mit einem viel positiven Feedback (seitens Handel) sei es nicht ausreichend, eine derartige Blase entstehen zu lassen. Es sei nicht die Blase gewesen, welche die gegenwärtige Depression ausgelöst habe, so DeLong. Im Jahre 2000/01 sei eine viel grössere Blase geplatzt, was aber zu keiner Depression geführt habe, erklärt DeLong.

Paul Krugman unterstützt in seinem Blog mit einer klaren Aussage Brad DeLong’s Standpunkt. Wenn das Finanzsystem so hoch nervös, so manisch-depressiv sei, dass ein paar Jahre anhaltende niedrige Zinsen eine ungeheure Blase aufkommen lassen können, dann bedarf es erst recht einer strengeren Regulierung, hält Krugman fest.

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