Die SNB gab heute bekannt, dass sie Euro/CHF-Devisenswaps, mit denen Franken gegen Euro zur Verfügung gestellt wurden, einstellt. Gründe: (1) Die Nachfrage nach Liquidität ist rückläufig und (2) Die Bedingungen am Frankengeldmarkt haben sich verbessert. Laut SNB werde die letzte derartige Devisenswap-Operationen am 25. Januar 2010 durchgeführt.
Zur Erinnerung: Die SNB, die BoE, die EZB, die Fed und die BoJ hatten nach dem Ausbruch der Finanzkrise Swap-Vereinbarungen angekündigt. Das war ein Zeichen dafür, dass die Zentralbanken zusammenarbeiten, um den globalen Finanzmärkten Stabilität zu verleihen. Die Zentralbanken waren dadurch in der Lage, die Finanzinstitute jeweils in ihrem Hochheitsgebiet mit Liquidität in Fremdwährung zu versorgen.
$/CHF Exchange Rate (1Y), Graph: swissquote.ch
Exkurs: Die Swap-Vereinbarungen wurden zeitlich begrenzt gestaltet. Und die Zentralbanken trugen dabei kein Wechselkursrisiko, weil für die Rückbuchung derselbe Wechselkurs benutzt wird.
Der Schweizer Franken gilt im allgemeinen als Hort der Sicherheit. Deswegen suchen internationale Investoren im Sog der Finanzkrise besonders gern den Schweizer Franken. Andererseits hatten sich vor dem Ausbruch der Krise zahlreiche Unternehmen und Haushalte in Osteuropa (besonders in Ungarn, Tschechien und Polen) angesichts der niedrigen Zinsen in Schweizer Franken verschuldet. Nach der Zuspitzung der Finanzkrise sind die Investoren in dieser Region dazu übergegangen, eigene Währung gegen den Dollar und den Franken zu verkaufen, um die Schulden abzubauen. Die Mittel waren beschränkt. Da die EZB zu zögerlich gehandelt hatte und eindeutig hinter der Kurve stand, versuchte die SNB nach Kräften, durch Vereinbarung von FX-Swaps die Lage zu beruhigen. Nun werden diese Liquiditätsoperationen nicht mehr verlängert.
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