Donnerstag, 28. Januar 2010

Bill Gross’ (Pimco) Februar Outlook 2010

Bill Gross, Co-Chef der US-Fondsgesellschaft Pimco hebt in seinen Beobachtungen in den entwickelten Märkten für festverzinsliche Anleihen drei Aspekte hervor: (1) Er würde das Geld angesichts der genügenden Liquidität und der gegenwärtigen Renditen lieber in Kanada investieren. Kanada’s konservative Banken haben sich laut Gross nie an der Immobilienkrise beteiligt. Und das Land bewege sich nahe einem ausgeglichenen Haushalt. (2) Deutschland ist die sicherste und liquideste souveräne Alternative, erklärt Gross. Er würde aber Deutschland’s Haltung innerhalb der EU gegenüber Rettungsaktionen für Griechenland und Irland genau beobachten. Denkt man an AIG und GMAC, dann hat man eine ähnliche Situation hier, so Gross. (3) Grossbritannien gilt auf alle Fälle zu vermeiden, hält Gross fest. Die Gilts (britische Staatspapiere) ruhen laut Gross auf einem Bett von Nitroglycerin. Darüber hinaus seien die Zinsen bereits durch Rechnungslegungsstandards künstlich beeinflusst, sodass das vergangene Jahr reale langfristige Zinssätze von ½% und weniger produziert habe, so Gross.


The Ring of Fire, Graph: Bill Gross, Pimco, Jan. 2010

Das letzte Jahrzehnt war wegen einer Reihe von Ereignissen bemerkenswert, erklärt Gross: „jobless recovery in den wichtigsten Volkswirtschaften, negative Aktienrenditen in den USA und anderen Industrieländern, Finankrise und ihre Folgen“. Das neue Jahrzeht werde vom Prozess des „debt deleveraging“ geprägt sein, prognostiziert Gross. Gut für Länder, die weniger verschuldet sind. Damit meint er v.a. Schwellenländer. Und schlecht für Länder, in denen das Wirtschaftswachstum bisher vom finanzmarkt-basierten Verbrauch („finance-based consumption“) angetrieben wurde. Seine Warnung lautet daher: „Beware the ring of fire“.

Zum „Deleveraging Prozess“ weitere Einträge in diesem Blog hier und hier.

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