Sonntag, 23. Oktober 2011

US-Produktionslücke: 6,7%

Die Produktionslücke (outputgap) gibt die prozentuale Abweichung des BIP vom geschätzten gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzials an.

Es sieht so aus, als ob das BIP sich im dritten Quartal trotz allem aufgefangen hätte und die Befürchtungen lindert, dass die USA auf der Schwelle zu einer anderen Rezession stünde. Aber es bedeutet nicht, dass die US-Wirtschaft sich in der Nähe dessen befindet, wo sie sein müsste, berichtet das WSJ online und liefert die folgende bemerkenswerte Abbildung:


US Output Gap (Produktionslücke), Graph: WSJ

Volkswirte schätzen, dass der BIP-Bericht des Commerce Departments (US-Handelsministerium) am kommenden Donnerstag ein Wirtschaftswachstum von 2,7% im dritten Quartal ankündigen wird. Das würde aber bedeuten, dass die Wirtschaftsleistung (economic output) noch immer 6,7% unter dem vom Commerce Department geschätzten Wert des Porduktionspotenzials liegt.

M.a.W. würden die USA in einer Welt, wo die Beschäftigung und die Wirtschaftsleistung so hoch wie möglich wären, ohne dass die Wirtschaft inflationäre Schwierigkeiten hätte, um rund 900 Mrd. $ mehr an Waren und Dienstleistungen im Jahr herstellen als in der Gegenwart der Fall ist.

Die Produktionslücke (output gap) reflektiert eine Unterauslastung des Arbeitskräftepotenzials. Wer in diesem Marktumfeld vor Inflation warnt, handelt vorsätzlich arglistig.

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