Samstag, 29. Oktober 2011

EU-Panzerfaust und Italiens Schuldtitel

Die Rendite der italienischen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit ist am Freitag auf 6,06% geklettert. Die EZB ist inzwischen gezwungen, seit Ankündigung des Euro-Rettungsprogramms mehr italienische Staatspapiere am Sekundärmarkt zu kaufen. Da die EZB aber offensichtlich zögerlich ist, das Anleihekaufprogramm zu unterstützen, entfalten die Ankäufe von Anleihen eine sehr geringe Wirkung, bemerkt Kash Mansori in seinem Blog.

Die Skepsis gegenüber italienischen Staatsanleihen wird dadurch verstärkt, hält der Ökonom fest. Mansori deutet auf Paul De Grauwes Essay in voxeu hin, in dem der an der University of Leuven lehrende Wirtschaftsprofesser einleutend vor Augen führt, wie schmerzhaft es ist, zu beobachten, wie die EZB Fehler über Fehler macht.

Jeder will, dass die Krise vorbei ist, aber die Unzulänglichkeiten des jüngsten Plans der EU sind real und werden im Laufe der Zeit nur noch deutlicher. Er sage es ungern, aber er befürchte, dass der feste Schluss jetzt erreicht sei, fasst Mansori zusammen.


Italienische Staatsanleihen (10 Jahre), Rendite, Graph: Bloomberg
Renditeaufschlag (spread) zu deutschen Bundesanleihen mit vergleichbarer Laufzeit beträgt 384 Basispunkte

Tatsächlich greift die Panzerfaust bei weitem zu kurz. Italien Refinanzierungskosten sind auf unnachhaltiges Niveau gestiegen und der Zusammenbruch des Euro ist auf jeden Fall im Gange, schreibt Paul Krugman in seinem Blog dazu.

Es sieht noch immer unmöglich aus, dieses System zu retten, ohne eine drastische Veränderung sowohl der Massnahmen und als auch der Philosophie der EZB, hebt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Wenn dies unmöglich ist, wie so viele Menschen es behaupten, dann wird der Euro ein gescheitertes Experiment werden, fasst Krugman zusammen.

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