Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fiskalpolitik in einer depressiven Wirtschaft

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts erkennen Ökonomen, dass die Veränderungen im Tempo, mit dem die Wirtschaftssubjekte verbrauchen, Veränderungen im Preisniveau und im Fluss der Produktion hervorrufen, wie z.B. David Hume 1742 im Essay „On the Balance of Trade“ unterstreicht, bemerkt Brad DeLong in seinem Blog.

Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld oder in der Wirtschaftspolitik (Import von Gold resultiert aus einem Handelsüberschuss oder eine Finanzreform, die es Banken erleichtert, Einlagen anzunehmen), welche einen Wandel im Geldbestand der Wirtschaftssubjekte auslösen, führen eine Veränderung im Tempo herbei, wie die Wirtschaftssubjekte Geld ausgeben, was wiederum auf das Preisniveau und das Tempo der Herstellung Einfluss hat, legt der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor dar.

Ausgehend von dieser Perspektive hat die Frage, ob die expansive Fiskalpolitik die nominalen Ausgaben und in einer Welt mit trägen Preisen (sticky-price) den realen Fluss der Ausgaben expandiert, hat eine offensichtliche Antwort: ja, argumentiert der ehemalige Staatssekretär im amerikanischen Finanzministerium.

Expansive Geldpolitik wirkt durch den Anstieg der Geldmenge und den Rückgang der Zinssätze aus und veranlasst Wirtschaftssubjekte, die Ausgaben mit einem schnelleren Tempo zu erhöhen.

Expansive Fiskalpolitik veranlasst das eine grosse Wirtschaftssubjekt, nämlich den Staat, das Tempo der Ausgaben zu erhöhen, die er tätigt.
In dieser Hinsicht sind Staatsausgaben zumindest genauso gut wie die Ausgaben jedes anderen Wirtschaftssubjektes.

Daher ist jeder Wirtschaftswissenschaftler, der denkt, dass die expansive Geldpolitik reale (und sogar nominale) Auswirkungen hat, verpflichtet, anzunehmen, dass die expansive Fiskalpolitik auch ähnliche Auswirkungen hat, hält DeLong fest.

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