Die Kosten für die europäischen Banken, die Zinszahlungen (in Euro) in den US-Dollar zu tauschen (swap) wollen, nehmen weiter zu. Der Basis-Swap-Satz (1 Jahr) ist gestern laut Bloomberg auf 66 Basispunkte unter den Euro Interbank Offered Rate (Euribor) gefallen. Die Banken in Europa sind seit zwei Wochen besonders zurückhaltend, ohne Absicherung Gelder aneinander auszuleihen.
Die Händler preisen inzwischen eine Zinssenkung durch die EZB ein, sodass die Euribor-Kurve bis Juni 2012 einen inverten Verlauf eingenommen hat. Die Investoren, die den Geldmarkt-Futures shorten wollen, können es derzeit mit einem positiven Carry-Trade bewerkstelligen.
Euribor, der im Zuge der Euro-Einführung 1999 als Alternative zum Libor geschaffen wurde, ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft.
Inverte Euribor-Kurve, Graph: Morgan Stanley
Aber die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die EZB die Zinsen unverändert belässt, beträgt derzeit 36%.
Der Stress am europäischen Geldmarkt kommt zum grössten Teil daher, dass die Finanzinstitute sich zu einem festen Zins langfristig Gelder ausgeliehen (Aktiv Seite der Bilanz) und die Gelder variabel und kurzfristig refinanziert (Passiv Seite der Bilanz) haben.
Euribor gilt für ungesicherte Termin-Kreditvergabe.
Eonia gilt für ungesicherte overnight Kreditvergabe.
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