Freitag, 14. Oktober 2011

Wie kann die griechische Wirtschaft wachsen?

Während manche Entscheidungsträger in der Eurozone hemmungslos ankündigen, dass eine griechische Insolvenz nicht mehr auszuschliessen ist, müsste die entscheidende Frage lauten, wie der griechischen Wirtschaft zu Wachstum verholfen werden kann.

Der Versuch, mitten in der Rezession zu sparen, geht schief, sagt Heiner Flassbeck in einem lesenswerten Interview. Die griechische Wirtschaft bekommt zur Zeit keine positiven, sondern nur negative Impulse, bemerkt der Chefökonom der UN-Organisation für Welthandel (UNCTAD).

Flassbeck deutet auf die Kürzungen, die sich in diesem Jahr auf fast 10% des BIP belaufen, hin. „Wenn man 20 Mrd. Euro kürzt, aber nur 2 Mrd. Euro hineinsteckt, nützt das natürlich nicht“.


„Alle Länder, die hohe Schulden haben, brauchen zwei Dinge: niedrige Zinsen und ein Wachstum, das über den Zinsen liegt“, bekräftigt Flassbeck zu Recht.

Griechenland wurde unter dem Rettungsschirm niedrige Zinsen zugebilligt, aber mit Auflagen, die Wachstum stören und das Land in eine noch tiefere Rezession stürzen, hebt der Autor des Buches „Die Marktwirtschaft des 21.Jahrhunderts“ hervor.

„Das Potenzial zu wachsen hat Griechenland nicht nur, wie gern in Deutschland verbreitet wird, mit Olivenöl und Ziegerkäse. Das ist einfach Quatsch! Sie haben z.B. eine gute pharmazeuitische Industrie, eine gute chemische Industrie und Werften“.

Hat tip to NachDenkSeiten.

1 Kommentar:

Martin Burch hat gesagt…

"...gute pharmazeuitische Industrie, eine gute chemische Industrie und Werften" genau wie Deutschland. What a coincidence :)