Montag, 24. Oktober 2011

Bank of Israel belässt Benchmark-Zins unverändert

Die Bank of Israel (BoI) hat heute den Benchmark-Zins bei 3,0% unverändert belassen.

Die BoI hatte die Zinsen im Verlauf dieses Jahres viermal erhöht. BoI-Präsident Stanley Fischer hat jedoch vor einem Monat erstmals seit mehr als zwei Jahren den Benchmark-Zinssatz von 3,25% auf 3,0% reduziert.

Die Verbraucherpreise (CPI) sind im September um 0,2% gefallen. Annualisiert beläuft sich die Inflation auf 2,9%.


 Israel, Inflationserwartungen, Graph: Morgan Stanley


Die Entscheidung, die Zinsen nach einer Senkung im Vormonat für November auf 3% zu belassen, steht im Einklang mit der Geldpolitik, die auf die Stabilisierung der Inflation innert Zielkorridor von 1-3% in den kommenden 12 Monaten ausgerichtet ist und dient der Förderung des Wachstum bei gleichzeitiger Wahrung der Finanzstabilität, erklärt die BoI.

Die Hauptüberlegungen, die hinter dem heutigen Zinsbeschluss der israelischen Zentralbank stehen:

(1) Die Inflationserwartungen, die sich je nach Messung auf 1,7% (aus dem Kapitalmarkt errechnet) sowie auf 2,2% (Prognostiker) belaufen, bilden sich für die kommenden 12 Monate innerhalb des Zielbandes weiter zurück. Die Inflation betrug im September annualisiert 2,9%.



CDS-Prämien für israelische Staatsanleihen (um Staatsanleihen im Wert von 10 Mio. Euro für 5 Jahre gegen den Ausfall zu versichern), Graph: Bloomberg


(2) Die wirtschaftlichen Indikatoren zeigen, dass die Wirtschafstätigkeit sich weiter erweitert, aber mit einem langsameren Tempo als im Jahr 2010 und im ersten Quartal 2011. Die Verlangsamung des Wachstums ist v.a. ein Ergebnis der Mässigung der weltweiten Nachfrage und der Auswirkungen auf das Exportgeschäft. Aber die Schwäche macht sich inzwischen auch in Bezug auf die Binnennachfrage bemerkbar.

(3) Die Bedenken über eine negative Trendwende in der Eurozone bleiben bestehen, v.a. in Anbetracht der Schwierigkeiten bei der Formulierung eines Rettungsplans für die notleidenden Länder.

(4) Aufgrund der negativen Trendwende und der Wachstumsschwäche in den USA preisen die Märkte keinen Zinsanstieg im kommenden Jahr durch die Zentralbanken in einem grossen entwickelten Land ein. Die Fed will beispielsweise die Fed Funds Rate bis mind. Mitte 2013 nicht erhöhen.

(5) Die Wachstumsrate der Häuserpreise bleiben in den vergangenen 12 Monaten (gemessen per Ende August) auf einem hohen Niveau von 12% relativ stabil. Die BoI rechnet angesichts der vom Finanzministerium eingeführten Veränderungen in der Besteuerung von Immobilien mit einer voraussichtlichen Mässigung der Immobilienpreise im Verlauf des nächsten Jahres.

Ferner:

Die CDS-Prämien (5 Jahre) für israelische Staatsanleihen sind im laufenden Monat von 218 Basispunkte auf 159 Basispunkte gefallen.

Die nächste BoI-Sitzung wird am 28. November 2011 stattfinden.

Keine Kommentare: