Samstag, 22. Oktober 2011

Inflationserwartungen fallen wieder

Die kurzfristigen und langfristigen Inflationserwartungen haben sich nach dem Beginn von Operation Twist durch die Fed vorerst in die entgegengesetzten Richtungen bewegt. „Das hat aber nicht lange gehalten. Der Marsch nach unten geht weiter“, bemerkt David Andolfatto in seinem Blog und liefert die folgende bemerkenswerte Abbildung.

Wie in der Abbildung deutlich zu sehen ist, verliefen die Inflationserwartungen vor der Krise relativ stabil um den Wert 2%. Doch nach dem Ausbruch der Krise haben sich die Inflationserwartungen stark zurückgebildet und bis zu einem gewissen Grad sogar negative Werte verbucht.


Inflationserwartungen (USA), Graph: Prof. David Andolfatto

Die Fed ist, was die Deflation betrifft, sehr empfindlich und beängstigt. Und der Rückgang der Inflationserwartungen war einer der Gründe, warum die Fed beschlossen hat, QE1 umzusetzen, bemerkt Mark Thoma in einem lesenswerten Artikel in CBS Money Watch. Aufgrund der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik und mit weiteren damit zusammenhängenden Massnahmen haben sich die Inflationserwartungen wieder gedreht. Zumindest für eine kurze Zeit. Doch kurz vor der gestrichelten vertikalen Linien haben die Inflationserwartungen angefangen, wieder zu fallen.

Die gestrichelte vertikale Linie zeigt den Zeitpunkt der Ankündigung von QE2 durch den Fed-Präsidenten Ben Bernanke. Danach haben sich die Inflationserwartungen wieder gedreht.

Aufgrund des gegenwärtigen Trends der erneut abwärtsgerichteten Inflationserwartungen erwartet Thoma, dass die Fed sehr wahrscheinlich wieder einschreiten wird. Wie das WSJ berichtet, beginnt die Fed, die Grundlage für ein neues Programm zum Ankauf von hypothekenbesicherten Wertschriften (MBS: mortgage-backed securities) vorzubereiten:

Und Fed-Governeur Dan Tarullo hat einer Rede am Donnerstag gesagt, dass „wir uns in Richtung an die Spitze der Liste der Optionen zum Ankauf von zusätzlichen MBS (mortgage-backed securites) bewegen sollten. Etwas, was der geldpolitische Ausschuss der Fed im November 2008 gemacht und dann im März 2009 mit einem grösseren Volumen fortgesetzt hat.


Ben Bernanke
hat am Donnerstag in einem Treffen mit Mitgliedern des Senats die Notwendigkeit für mehr Massnahmen auf den Immobilienmärkten betont.

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