Die Ratingagentur Moody’s hat Frankreichs Bonität „Aaa“ in Frage gestellt.
Der Risikoaufschlag der Rendite der französischen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit gegenüber deutschen Bundesanleihen mit vergleichbarer Laufzeit ist daraufhin auf 113 Basispunkte (1,13%) gestiegen.
Das heisst, dass die Investoren, die eine französische Staatsanleihe halten wollen, einen Renditeaufschlag von 1,13% gegenüber der Rendite der deutschen Staatsanleihen verlangen. Das ist die höchste Risikoprämie seit der Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahre 1999.
Die CDS-Prämien (Kreditausfallderivate auf Staatsanleihen) für französische Staatspapiere sind inzwischen auf 193 Basispunkte (von einem Durchschnittswert von 84 Basispunkten in der ersten Jahreshälfte 2011) geklettert.
Die EU fordert eine Aufstockung der Eigenkapitalbasis der europäischen Banken, um die Stabilisierung im Finanzsektor zu stärken.
Staatsanleihen (10 Jahre) Rendite-Spread, Deutschland vs. Frankreich, Graph: Bloomberg
Intraday: 113 Basispunkte, d.h. 1,13% (+18,76%)
Der EU-Plan richtet sich nur nach einem Teil des Problems, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Eine echte Rettung für den Euro muss eine Finanzierung mit offenem Ausgang für grundsätzlich solvente Staaten, die einem Risiko einer sich selbst verstärkenden Panik unterliegen, einbeziehen, plus eine viel mehr expansive Geldpolitik und fast sicher ein höheres Inflationsziel, bemerkt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Da das alles nicht auf dem Plan ist, steigen die Risikoaufschläge der italienischen (383 Basispunkte) und der französischen Staatsanleihen (113 Basispunkte) gegenüber der Rendite der deutschen Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit.
Krugman findet es immer noch sehr schwer, zu glauben, dass der Euro wirklich zusammenbrechen könnte. Aber die europäischen Staats- und Regierungschefs scheinen von der Bereitschaft immer noch so weit entfernt, darüber nachzudenken, was getan werden muss, dass man sich nur wundern kann.
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