Freitag, 18. September 2009

US-Präsident und Wall Street

US-Präsident Barack Obama hat am Montag eine Rede gehalten: Thema: Wirtschaftskrise und Rezession. Adressant: Wall Street. Präsident legte die Schuld für die Krise direkt auf den Fuss des Finanzsektors. Was will Obama? (1) Ein sorgfältiges Risikomanagement, (2) Ein verantwortungsbewusstes Entschädigungssystem und (3) Eine bessere Unternehmensethik. Die Diagnose war richtig, urteilt Simon Johnson im Blog Baseline Scenario. Aber der Rest seiner Rede sei enttäuschend gewesen, fügt der ehemalige Chefökonom des IWF hinzu. Der Entwurf zur regulatorischen Reform sehe laut Johnson lahm aus. Die Banken seien in vollem Umfang dagegen mobilisiert. Zum Beispiel gegen die Einrichtung einer Verbraucherschutz-Agentur für Finanzprodukte. Der Aufruf des Präsidenten „please, dont do it again“ werde wohl auf taube Ohren stossen, so Wirtschaftsprofessor an der MIT’s Sloan School of Management.

Die eigentliche Nachricht vom Montag sei nicht der Inhalt der Rede oder das steinige Schweigen der Finanz-Elite im Publikum, sondern vielmehr die Tatsache gewesen, dass kein einziger CEO einer Grossbank anwesend war, kritisiert Simon Johnson zu Recht. Kein einziger Bank-Chef hat offenbar Zeit, um ein wenig Respekt und Dankbarkeit zu zeigen, und sogar ein Lippenbekenntnis zu einem besseren Verhalten in Zukunft abzugeben.

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