Montag, 21. September 2009

US-Staatsanleihen: China bekommt nicht genug davon

Das amerikanische Schatzamt will diese Woche nach Angaben von Bloomberg US-Staatspapiere mit den Laufzeiten von 2, 5 und 7 Jahren im Wert von 112 Mrd. $ versteigern lassen. Das Angebot dürfte zweifelsohne auf eine rege Nachfrage stossen. Warum? Weil ausländische Investoren und insbesondere China nach wie vor stark US-Treasuries kaufen. Obwohl in den vergangenen Wochen in den Medien berichtet wurde, als ob China sich von US-Staatsanleihen losgesagt hätte. Das ist nichts anderes als Meinungsmache. Das Treasury hat seit Jahresbeginn Staatspapiere im Volumen von 1'410 Mrd. $ ausgegeben. 43,1% davon wurden von Investoren ausserhalb der USA auktioniert und erworben. Im Vergleich: In derselben Zeitperiode 2008 betrug die Quote 27,1% der Ausgabe von insgesamt einem Wert von 527 Mrd. $. China ist der grösste Käufer von US-Treasuries. Im Juli: 24,1 Mrd. $, nach einem Netto-Verkauf von 25,1 Mrd. $ im Vormonat. Der chinesische Bestand an amerikanischen Staatspapieren ist zuletzt um 3,1% auf 800,5 Mrd. $ geklettert. China hat den eigenen Anteil an US-Treasuries dieses Jahr um 10% gesteigert. Im Vergleich: 2008 52%.

Im III. Quartal bringen es die US-Treasuries auf eine Rendite von 2,8%. Obwohl der Dollar an Wert verliert und das US-Haushaltsdefizit auf 1'000 Mrd. $ steigt, reisst die Nachfrage nach sichersten und liquidesten Staatspapieren nicht ab. Folgende Gründe sprechen weiter für US-Treasuries:

(1) Ausländische Regierungen haben keine andere Wahl, was die Sicherheit und die Liquidität betrifft.

(2) Investoren haben weltweit Vertrauen daran, dass die US-Regierung die Fiskalsituation unter Kontrolle hat.

(3) Der Markt ist behaglich darüber, dass die US-Notenbank die Zinsen weiterhin niedrig halten wird.

Es gibt weit und breit keine Inflationsgefahr. Die Inflationserwartungen belaufen sich mit 1,82% deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 2,19%.

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