Warum ist die Produktionslücke (output gap) eine anhaltende Tragödie? Weil nicht die Löhne, sondern die effektive Nachfrage Produktion und Beschäftigung bestimmen. Die Gesamtnachfrage bestimmt das Outputniveau. Die Beschäftigung hängt also von der effektiven Nachfrage ab. Niedrigere Löhne führen zu geringeren Einkommen, was sinkende Konsumgüternachfrage zur Folge hat.
Es ist daher realitätsfern, wenn Arbeitgeber wie beispielsweise in Deutschland und Österreich Lohnsenkungen fordern. Denn es ist empirisch offensichtlich, dass die Deflation die Wirtschaftsaktivität erlahmt. Wenn die Preise sinken, warten Unternehmen mit Investitionen ab, weil der finanzielle Aufwand in Zukunft geringer sein wird. Ferner: Sinkt das Preisniveau, steigt die reale Last von Schuldnern. Insbesondere Unternehmen, die (hoch) verschuldet sind, können sich Investitionen nicht mehr leisten, weil sie vorerst gegen die Bankrottgefahr kämpfen müssen. Ach übrigens: In keinem anderen Land Europas sind die Nominallöhne in den vergangenen zehn Jahren so wenig gestiegen wie in Deutschland.
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