US-Finanzminister Tim Geithner hebt heute in einem trockenen Essay in FT die Schlüsselpunkte seines Plans für eine neue Regulierung der Banken hervor.
Der Hauptgrundsatz bestehe darin, dass Kapital und andere regulatorische Anforderungen so konzipiert werden sollten, dass die Stabilität des Systems gewährleistet wird, nicht nur die Zahlungsfähigkeit der einzelnen Institutionen, so Geithner. Ein solcher Ansatz erfordere eine breite Veränderung in der Art, wie Regulierung im Hinblick auf Kapital und die zusammenhängenden Vorschriften konzipiert seien. Hier sind die einzelnen Aspekte:
(1) Die Eigenkapitalvorschriften für Banken müssen höher angelegt werden.
(2) Der ordnungspolitische Rahmen sollte eine stärkere Betonung auf höherwertige Formen von Kapital legen. In guten ökonomischen Zeiten sollte Common Equity einen grossen Teil von Tier1 Capital bilden.
(3) Eigenkapitalanforderungen und buchhalterische Vorschriften sollten mehr zukunftorientiert sein und die Prozyklität reduzieren. Banken müssen einen grösseren Puffer über ihre Mindestkapitalanforderungen in guten Zeiten halten.
(4) Banken sollten explizite Liquiditätsstandards erfüllen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
(5) Wir müssen die Vorschriften zur Absicherung gegen die Risiken, die in den Portfolios der Banken eingebettet sind, verbessern und grössere Auflagen für den Einsatz Leverage stellen, um die Volatilität zu dämpfen.
Die Stärkung der EK-Ausstattung sei ein wesentlicher Bestandteil der umfassenden Anstrengungen, um den regulatorischen Rahmen zu modernisieren. Das sei die Herausforderung, „die wir in London, Pittsburgh und darüber hinaus angehen müssen“,
Ferner hat Finanzminister Geithner seine Vorstellungen über einen neuen regulatorischen Rahmen in einer 14-seitigen Pressemitteilung „Principles for Reforming the US and International Regulatory Capital Framework for Banking Firms“ veröffentlicht.
PS: Tim Geithner war Chef von Fed New York, bevor er von Barack Obama zum Finanzminister ernannt wurde. Geithner war 2008 an Bailout der Banken federführend beteiligt und gilt wie sein Vorgänger Hank Paulson (ehem. CEO von Goldman Sachs) als Beschützer der Banken-Welt. Die New York Fed ist ein Delaware Unternehmen und zu einem grossen Teil im Besitz von Primary Dealers, die Staatsanleihen kaufen.
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