Donnerstag, 10. September 2009

Banken-Regulierung und die Frage der Profitabilität

Es steht fest, dass die Banken ihren Ruf als Risikomanager total verspielt haben. Mit zu wenig Eigenkapital und einem zu hohen Krediteinsatz (leverage) wurden Banken mit voller Wucht gegen die Wand gefahren. Ausserbilanzielle Buchungen haben einen Fremdkapitalhebel von in nicht seltenen Fällen 1 zu 60 oder mehr ermöglicht. Der Rest ist bekannt. Das Finanzsystem schrammte knapp an einer Kernschmelze vorbei. Die Weltwirtschaft stand kurz vor einer Depression. Bankmanager klagen aber jetzt, dass die Gewinne der Banken wegen der Verschärfung der Regulierung unter Druck kommen würden. Auf der Handelsblatt-KonferenzBanken im Umbruch“ liessen Banker verlauten, dass die Profitabilität der Banken strukturell niedriger sein werde. Es war von „Abschmelzen der Rendite im Kapitalmarktgeschäft“ die Rede. Die Argumente leuchten nicht ein.

Wie soll mehr Regulierung Gewinne auf weniger als Null belaufen lassen? Zur Erinnerung: Die Deutsche Bank hat im vierten Quartal 2008 einen Verlust nach Steuern von rund 5 Mrd. Euro verzeichnet. Viele namhafte Banken wurden vom Staat vor dem Abgrund gerettet. Der Zusammenbruch des Finanzsystems am Ende einer langen Periode von Deregulierung und Entstaatlichung zeigt, dass der Sektor von ungeschickten Clowns und Aussenseitern geführt werde, wie wie Barry Ritholtz in seinem Blog betont. Das erfordert jetzt Aufsicht, wie die Bankmanager zweifelsfrei bewiesen haben, dass sie unfähig sind, mit Risiko umzugehen. Oder wollen die Bankmanager uns weismachen, dass die Gewinne weiter privatisiert und Verluste sozialisiert werden sollen?

Keine Kommentare: