Paul Krugman klagt in seiner Kolumne in The New York Times, dass der Finanzsektor, kaum ein paar Schritte zurück vom Abgrund, schnell wieder zur Tagesordnung (business as usual) zurückgeht. Selbst wenn der Rest der Nation weiterhin unter der steigenden Arbeitslosigkeit und der schweren Not leidet, sind die Gehaltsschecks an der Wall Street wieder zurück auf das Niveau vor der Krise, schreibt Krugman. Die Branche setze ihr politishes Gewicht ein, um die kleinsten Reformen zu blockieren.
Wenn wir wirklich stoppen wollen, dass an der Wall Street eine weitere Blase entsteht, gefolgt von einer weiteren Pleite, müssen wir die Anreize der Branche ändern. Das heisst vor allem Veränderungen in der Art und Weise, wie die Banker entlohnt werden, so Krugman. Was stimmt mit der Vergütung nicht, fragt er. Kurz formuliert: Die Führungskräfte werden reichlich belohnt, wenn sie kurzfristige Gewinne liefern. Sie werden aber entsprechend nicht bestraft, wenn sie später noch grössere Verluste hinnehmen müssen. Das fördert Entscheidungsgträger, übermässige Risiken einzugehen. Krugman ist sich aber nicht sicher, ob Obama sich Bankers vorknöpfen wird. Er ermutigt daher den Präsidenten zu populistischen Massnahmen. Machmal sei Populismus gerade das, was die Wirtschaft brauche.
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