Mittwoch, 23. September 2009

Steuerzahler und Bonisucht der Banker

Die Bank of America hatte im September 2008 die US-Investmentbank Merrill Lynch gekauft. Es hiess damals, dass das auf Druck Washingtons geschehen ist. Der Staat hat deshalb eine Garantie auf 90% der Verluste aus dem Paket riskanter Papiere (Wert. 118 Mrd. $) in der Bilanz von Merrill Lynch abgegeben. Zudem erhielt BoA 45 Mrd. $ aus dem Bankenrettungsplan TARP. Nun will sich die BoA von Staatsgarantie trennen, weil sie sich der staatlichen Kontrolle entziehen will. Das kostet 425 Mio. $.

Das Geld muss die BoA an den Staat zurückzahlen. Inzwischen wurde bekannt, dass die BoA nach der Übernahme von Merrill Lynch die Auszahlung von Boni in Höhe von insgesamt 5,8 Mrd. $ an die Mitarbeiter von Merrill Lynch bewilligt habe, angeblich mit falschen Angaben an den Aktionären vorbei, wie der Presse zu entnehmen ist. Bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass die ehem. US-Investmentbank im IV. Quartal 2008 einen Verlust von 15,3 Mrd. $ verbucht hat. Das entsprach einem Minus von 9,62 $ pro Aktie. Eine Bank, die im Gesamtjahr 2008 einen Verlust von 27 Mrd. $ erleidet, bekommt vom Staat Geld zum Überleben und zahlt Boni an die Mitarbeiter aus. Neue Enthüllungen zeigen, wo und wie die Steuergelder versickern. Die Frage ist daher berechtigt, ob alle staatlich geretteten Banken tatsächlich systemrelevant sind, oder eher systemgefährlich, weil ihre Mitarbeiter sich auf Kosten der Steuerzahler hemmungslos bereichern.

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