Dienstag, 22. September 2009

Warum versagen ökonomische Modelle bei der Vorhersage der aktuellen Krise?

Robert Shiller befasst sich in einem Essay in Project Syndicate mit der in den USA derzeit heiss debattierten Frage, warum es den Ökonomen nicht gelungen ist, die Finanzkrise vorherzusagen. Die Antwort liegt auf der Hand: Die Modelle sind fehlerhaft. Denn eine Generation von Mainstream-Theoretikern in der Makroökonomie akzeptiert laut Shiller „eine Theorie, die im Kern fehlerhaft ist: Das Axiom, dass Menschen vollkommen rational sind“. Wenn Wirtschaftsakteure immer rational handeln, dann sind Blasen nicht erlaubt, so Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Yale University.

Haussen werden von einem Unklarheit suchenden Verhalten geprägt, Baissen von einem Unklarheit meidenden Verhalten, so Shiller, der Autor des Buches „Animal Spirits“.

Shiller ist überzeugt, dass Ereignisse wie die Grosse Depression und die jüngste Krise nie vollständig verstanden werden, ohne Blasen zu verstehen. Das Versagen der ökonomischen Modelle bei der Vorhersage der aktuellen Krise wird laut Shiller den Anfang ihrer Revision einläuten. Die Wirtschaftswissenschaftler sollen auf Wissenschaftler anderer Fachgebiete hören, rät Shiller. Er verweist v.a. auf die Elemente der verhaltensökonomischen Revolution.

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