Die wichtigsten Aktienindizes haben seit dem Frühjahr sowohl an der Wall Street als auch im Euroland um mehr als 50% zugelegt. Der S&P-500 Index kletterte seit dem 9. März um 64%. Seitdem befinden sich die Börsen in einem neuen Aufwind. Abgesehen vom Dollar Wechselkurs steigt praktisch alles. Die Aktienkurse legen zu. Die Nachfrage nach Anleihen reisst nicht ab. Rohstoffe sind gesucht. Der Goldpreis hat sogar die Marke 1'000 Dollar je Unze überschritten. Nach genau einem Jahr des dramatischten Konjunktureinbruchs mutet der DAX-Sprung über die 5’700er-Marke gespenstisch an. Die Rezession mag technisch vorbei sein. Aber es ist offensichtlich, dass die Erholung schwach vonstatten gehen wird. Denn die Konjunktur wird derzeit von staatlichen Konjunkturprogrammen und den Abbau der Lagervorräte gestützt. Das sind Faktoren, welche nur eine zeitlich begrenzte Wirkung haben. Für eine Euphorie gibt es also keinen Grund. Nach einer Theorie können die Aktienmärkte nach einem säkularen Bären-Markt 70% zulegen. Danach droht aber ein Absturz von 25%. Hier ist eine Abbildung via The Big Picture, wie der Markt nach einer grossen Baisse theoretisch verlaufen dürfte:
4 Stages of Secular Bear Market, Graph: via Barry Ritholtz, The Big Picture
Vier Phasen eines säkularen Bären-Marktes: Crash, Erholung, Korrektur und Seitwärtsbewegung.
Bemerkenswert ist, wie sich die Notenbanken zurückhalten. Sie wollen nicht intervenieren, da sie erstens nach wie vor über die Zerbrechlichkeit des Finanzsystems besorgt sind und zweitens derzeit nicht damit aufhören können, gegen die Deflation zu kämpfen. Manche übermutige Investoren (keine Retail Clients, die zur Zeit mit dem Schuldenabbau beschäftigt sind und ihre Sparquote erhöhen) scheinen aus dieser Situation Kapital schlagen zu wollen. Wie lange noch?
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