Montag, 8. Februar 2010

Fed’s Ausstiegsplan: Drei Instrumente

Ben Bernanke wird am Mittwoch voraussichtlich damit beginnen, seinen Plan vorzustellen, wie die US-Notenbank aus der Politik des extra günstigen Geldes aussteigt. Die Fed ist derzeit sicherlich noch meilenweit davon entfernt, einen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik anzukündigen. Die Rede des Fed-Chefs wird dennoch mit Spannung erwartet. Das Hauptaugenmerk gilt dabei, wie das WSJ berichtet, dem neuen Instrument, das die Fed im Oktober 2008 eingeführt hat: „interest on excess reserves“, der zur Zeit bei 0,25% liegt. Es handelt sich dabei um den Zinssatz, den die Fed Geschäftsbanken für die bei der Notenbank deponierten Überschussreserven zahlt. Wenn die Fed aber für einen Wechsel des geldpolitischen Kurses bereit ist, wird sie bestimmt zunächst den Satz für überschüssige Reserven anheben, wie sie bisher in aktuellen Interviews angedeutet hat.


Composition of Fed Assets, Graph: Fed St. Louis, Febr. 2010

Der höhere Satz würde die Banken dazu bewegen, das Geld zu binden. Auf diese Weise erwartet die US-Notenbank, dass andere wichtige kurzfristige Zinsen ansteigen, einschliesslich des Fed-Funds-Rate (Tagesgeldsatz), zudem die Banken sich untereinander über Nacht Geld leihen. Damit würden die Kosten für die Kreditfinanzierung steigen. Der Tagesgeldsatz liegt seit Ende 2008 bei nahezu Null Prozent. Die Fed dürfte jedoch gegenwärtig andere innovative Schritte in Erwägung ziehen, um einen Teil der Liquidität, die sie in den Markt gepumpt hat, unter Kontrolle zu bringen. Der eine Schritt besteht darin, die Banken zu ermutigen, einen Teil der Gelder bei der Fed zu parken, in Form von Termineinlagen („term deposits“: siehe „time deposit facility“). Ein weiterer Schritt wäre in Form von „reverse repos“ das Angebot an kurzfristigen Krediten zurückzubinden.

Fazit: Die technische Umsetzung des notwendigen Liquiditätsabbaus ist für die Fed sicherlich problemlos zu bewältigen. Für die Festlegung des optimalen Ausstiegszeitpunkts kommt es jedoch auf die subjektive Einschätzung des Fed-Chefs Ben Bernanke an. Unter zunehmendem politischen Druck wohlgemerkt.


Composition of Fed Liabilities, Graph: Fed St. Louis, Febr. 2010

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