Freitag, 5. Februar 2010

US-Arbeitsmarktbericht: Stellenabbau setzt sich im Januar fort

Die Arbeitslosenquote ist in den USA im Januar von 10% im Vormonat auf 9,7% gefallen. Der Stellenabbau setzt sich dennoch fort. Das ist verwirrend. Möglich ist, dass manche Arbeitslose sich nicht mehr als arbeitslos melden. Die Anzahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft ist im Januar nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) um 20'000 zurückgegangen. Im Durchschnitt hatten die Analysten mit 5'000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Im Dezember sind 150'000 Stellen gestrichen worden, nachdem zunächst von einem Minus von 85'000 ausgegangen worden war. Seit dem Ausbruch der Rezession im Dezember 2007 beläuft sich damit die Zahl der Menschen ohne Arbeit auf 8,4 Millionen. Der private Verbrauch macht in den USA etwa 70% der gesamten Wirtschaftsleistung (14’245 Mrd. $) aus. Die Zahlen belegen, dass die Wirtschaft für einen Kurswechsel noch nicht reif ist. Der Zeitpunkt für einen Ausstieg aus der „defict-spending“-Politik ist dem gegenwärtigen Erkenntnisstand nach nicht gekommen.


Employment Situation, Jan. 2010, Graph: BLS, Febr. 5, 2010

Warum ist aber bisher keine spürbare Wirkung auf die Beschäftigung eingetreten? Weil das Konjunkturprogramm im Senat von Anfang an gestutzt wurde und die US-Notenbank halbherzig gegen die Krise vorgegangen ist. Die politischen Massnahmen wurden von Beginn an begrenzt eingesetzt. Der schwache Arbeitsmarkt und die restriktive Kreditvergabepolitik der Banken lasten daher weiterhin auf der konjunkturellen Erholung. Ein Grossteil der Rettungsgelder fliesst offenbar durch die Banken an der Realwirtschaft vorbei in spekulative Geschäfte (z.B. Derivate) in den Finanzmärkten.

Keine Kommentare: