Wann wird die Fed die Zinsen erhöhen?
Dem aktuellen Redetext des Fed-Chefs vom 10. Februar 2010 entnehmend:
„An einem gewissen Zeitpunkt“,
„Zu gegebener Zeit“,
„Wenn die Zeit kommt“.
Fed-Chef Ben Bernanke hat also die Exit-Strategie erläutert, aber keinen konkreten Zeitplan erwähnt.
Fed Balance Sheet, Graph : Courtesy of Global Economics Team, Manoj Pradhan, Morgan Stanley
Wie wird die Liquidität abgeschöpft?
Bernanke hat ein neues Instrument vorgeschlagen: Zinssatz auf überschüssige Reserven der Geschäftsbanken bei der Fed (the interest rate on excess reserves).
Fed-Chef hält es für möglich, dass der Zinssatz fürs Tagesgeld (Fed Funds Rate) für eine Zeit zu einem weniger zuverlässigen Indikator werden könnte. Warum? Weil sich der Umfang der Tätigkeiten und die Liquidität in diesem Markt erheblich zurückgebildet haben. Warum? Weil die Banken ein enormes Volumen an Reserven angehäuft haben. Deswegen denkt Bernanke über einen Ausweg nach und er schiebt den Zinssatz auf die Einlagen der Banken bei der Fed in den Mittelpunkt, und zwar in Verbindung mit mengenmässigen Zielvorgaben für Bankreserven.
Was sind weitere Optionen, um die Liquidität zurückzufahren?
(1) Reverse Repo: Die Fed würde Wertpapiere aus ihrem Portfolio verkaufen, mit der gleichzeitigen Vereinbarung, diese von den Banken zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen.
(2) Term Deposits: Die Fed könnte zinstragende Termineinlagen-Kontos („term deposit facility“) für Geschäftsbanken einrichten, die wie Certificates of Deposit funktionieren. Auf diese Weise würde ein Teil der Reserven der Banken in Einlagen umgewandelt, die nicht für den kurzfristigen Bedarf eingesetzt werden und daher nicht als Rücklagen gezählt werden müssen.
(3) Tilgung oder Verkauf von Wertpapieren: Dieses Instrument ist mit Risiken behaftet, da die Fed damit derzeit v.a. die Hypothekenmärkte stützt, indem sie forderungsbesicherte Wertpapiere (MBS) kauft, um die Zinsen zu stabilisieren.
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