Es gibt breiten Konsens darüber, dass die Finanzkrise von Banken selbstverschuldet ist. Seriöse Experten sind sich einig, dass Banken, die zu gross sind, um sie scheitern zu lassen ("TBTF-Problematik"), an den Zügel gelegt werden müssen. Welchen Beitrag könnten aber private Sparer und Anleger dazu leisten? Schliesslich hat ein Grossteil der Finanzinstitute ihre Aktionäre und Kunden hemmungslos belogen. Privatsparer wurden über die Beschaffenheit von komplexen Produkten, die sie gekauft haben, nicht angemessen beraten. Gebeutelte Kunden könnten nun aus Protest ihr Konto auflösen und sich an eine andere Bank wenden. Hierbei wirft Simon Johnson in einem lesenswerten Beitrag in Huffington Post die Frage auf, was passieren würde, wenn Einzelpersonen dazu übergingen, ihre Kontos zu Community Banks and Credit Unions zu transferieren? Die sog. TBTF-Finanzinstitute würden langsam aber sicher beginnen, ihr Leid zu klagen, bemerkt er. Zudem hebt Johnson die niedrigen Kosten und bessere Dienstleistungen bei den Gemeinschaftsbanken hervor.
Ferner: Was passiert, wenn es um die Lokation der Gelder von politischen Kandidaten geht? Wenn Leute anfangen, Politiker zu fragen: Bei welcher Bank haben Sie Ihr Geld? Wo beantragen Sie Kredite? Wo parken Sie öffentliche Gelder, bei welcher Bank? In diesem Zusammenhang sei es mehr als eine wichtige Geste, wenn mehrere Privatpersonen ihre Gelder von den TBTF-Banken abziehen, erklärt ehem. Chefökonom beim IWF. Wenn genug Leute an Bord sind, macht es schon einen Unterschied, hält Johnson fest. Wie können sich Politiker gegen die TBTF-Banken behaupten, wenn sie tatsächlich ein Konto, eine Kreditkarte oder eine Hypothek bei einer dieser Banken unterhalten? Sollten Staatsbeamten nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wo sie die Gelder der Steuerzahler parken? Welcher Gouverneur würde Wiederwahl riskieren, wenn er stark von Grossbanken abhängig ist?, fragt Johnson. Er legt nahe, dass es Zeit ist, die Gelder von den TBTF-Banken weg zu bringen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen