Freitag, 26. Februar 2010

SFP-Auktionen: Liquiditätsumkehr

Das amerikanische Schatzamt hat am Mittwoch mit den SFP-Versteigerungen begonnen. Pro Woche werden 25 Mrd. $ an SFP-Schatzwechsel versteigert. Ziel ist, dem Markt in den kommenden Monaten 200 Mrd. $ über das Supplementary Financing Program (SFP) an Liquidität abzuschöpfen. Die sog. Überschussreserven im Bankensystem belaufen sich auf rund 1'200 Mrd. $. Das SFP soll also ca. 17% davon abbauen. Wie geschieht das? Das Schatzamt nimmt die Erlöse aus SFP-Auktionen und überweist sie auf das Konto der US-Notenbank. Auf diese Weise wird dem Bankensystem Liquidität abgezogen. Das heisst, dass die Überschussreserven der Geschäftsbanken abnehmen wird. Investoren, die diese SFP-Schatzwechsel kaufen, werden das Geld auf das Konto des Schatzamtes übertragen. Das US-Schatzamt wird dann seinerseits das Geld auf sein Konto bei der US-Notenbank einlegen und damit dem Bankensystem Liquiditität abschöpfen. Das Geld wird schliesslich auf dem Konto des Schatzamtes bei der Notenbank (Fed) „auf unbestimmte Zeit gelagert“ und es kann vom Schatzamt nicht ausgegeben werden. Sonst landet das Geld wieder im Bankensystem und erhöht die Überschussreserven.


Überschussreserven, Graph: Courtesy of Stephen Hull und Sophia Drossos, Morgan Stanley

Die Ausdehnung des SFP dient dazu, das Wachstum von anderen Posten auf der Aktivseite der Bilanz auszugleichen. Während die SFP-Schatzwechsel die überschüssige Liquidität verkleinern werden, wird die Aktion viel mehr die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten in der Fed-Bilanz verändern, wie Stephen Hull und Sophia Drossos, Morgan Stanley Ökonomen betonen. Doch handelt es sich dabei um einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Abbau von ausserordentlichen Massnahmen, die die Fed im Zuge der Finanzkrise getroffen hat. Jenseits des SFP wird die Fed weiter mittels „term deposit“ (Termineinlagen) und „reverse repo“ Liquidität abziehen.

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