Die amerikanische Notenbank (Fed) hat gestern Abend nach Börsenschluss den Diskontsatz um 0,25% auf 0,75% erhöht. Die Aktion der Fed war keine Überraschung. Ben Bernanke, Fed-Chef hatte vergangene Woche erklärt, dass die Notenbank den Diskontsatz schon bald anheben werde. Die aktuelle Ankündigung der Fed ist daher nicht als Signal für eine Straffung der Geldpolitik zu verstehen. Beim Diskontsatz handelt es sich um Kredite, die die Geschäftsbanken im Notfall direkt bei der Fed beanspruchen. Da die Kreditaufnahme über das Diskontfenster als „uncool“ gilt, machen die Banken selten davon Gebrauch, eben nur wenn Not am Mann ist. Das Volumen an Diskontkrediten ist seit einem Jahr deutlich in einem Abwärtstrend. I.d.R. liegt der Diskontsatz 100 Basispunkte über dem Leitzins. Nach dem Ausbruch der Finankrise hat die Fed den Spread eingeengt, um die angespannte Lage am Geldmarkt zu mildern. Der Leitzins (Fed Funds Rate) bleibt zwischen 0 und 0,25% unverändert. Die Fed begründete die erstmals seit mehr als drei Jahren erfolgte Diskontsatzerhöhung mit dem Hinweis auf die andauernde Verbesserung der Bedingungen an den Finanzmärkten.
Fed the Discount Rate, Graph: Bloomberg.com
Die Geschäftsbanken sind ab heute gehalten, sich für ihre kurzfristige Liquiditätsbesorgung am Geldmarkt zu orientieren. Die Fed schickt sich jetzt an, die ausserordentlichen Kreditfazilitäten schrittweise zurückzunehmen.
Fed Daily Effective Rate, Graph: Fed of New York
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