Montag, 22. Februar 2010

Nötig sind Arbeitsplätze, nicht Defizitkürzung

„Was wir brauchen, sind Arbeitsplätze, nicht eine Defizitkürzung“, schreibt Prof. James Galbraith in einem lesenswerten Essay in Guardian. Policy Network fordert langfristige Strategien, da die unmittelbare Krise vorüber sei, um die Wirtschaft nach der Rezession zu formen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Aber die unmittelbare Rezession ist nicht vorbei, hebt Galbraith hervor. Sie ist nicht vorbei für die Arbeitslosen. Sie ist nicht vorbei für die jenigen, die ihre Häuser verlieren. Sie ist nicht vorbei für Griechenland, Spanien, Portugal oder Island, die einem Durcheinander auf den Kapitalmärkten gegenübersehen, betont Wirtschaftsprofessor an der University of Texas at Austin. Europa hat keinen Plan für Beschäftigung. In den USA hat Präsident Obama jüngst ein Arbeitsbeschaffungsprogramm angekündigt und in einem sich in einer Sackgasse befindenden Kongress zu Investitionen im Verkehrswesen, in saubere Energie und Bildung aufgerufen.

Kein Land hat einen glaubwürdigen Plan für den Schuldenerlass für Hausbesitzer. Mitteleuropäische Länder reagieren mit verschränkten Armen auf die Not ihrer nahen Nachbarn, argumentiert Galbraith. Das richtige Ziel sei nicht, das post-Rezession-Wachstum zu formen. „Das Wachstum ist nicht gewährleistet. Es kann nicht davon ausgegangen werden. Es ist nicht einmal die höchste Priorität“, hält Galbraith fest. „Die richtige Aufgabe ist, einen fairen, effektiven und nachhaltigen Weg aus der Krise zu finden“. Die Menschen brauchen Arbeit. Wir sind mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert, so Galbraith. Die Grundzüge eines Programms liegen daher auf der Hand. Es gibt darüber kein Geheimnis. Im Jahre 1929 schrieb Keynes, dass es viel zu tun gibt. Und es gibt Menschen. Warum bringen wir sie nicht zusammen? Heute ist es so einfach wie damals, schlussfolgert Galbraith.

In Wahrheit ist der ganze Lärm um das Thema „Defizit/Verschuldung“ ein Versuch, die Aufmerksamkeit abzulenken, bemerkt Galbraith zu Recht. Diejenigen, die hinter dem Aufruhr stehen, haben die Krise nicht kommen sehen und sie haben nie vor der Gefahr einer übermässigen Verschuldung der Privaten gewarnt. Ihr Interesse liege auf der Hand. Sie profitieren von privater Verschuldung, so Galbraith.

Hat tip James Kwak, Baseline Scenario.

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