Es gibt immer zwei Wege, die Beschäftigung kurzfristig zu fördern, schreibt Brad DeLong in einem lesenswerten Essay in Project Syndicate. Der erste: Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen anzukurbeln. Der zweite: Der Versuch, die Beschäftigung durch direkte Einstellungen der Regierung zu fördern. Der erste Weg ist besser, aber langwierig. Warum ist es aber in den USA bisher nicht gelungen, die Arbeitslosenquote zu senken? Weil von Anfang an begrenzte politische Massnahmen getroffen worden sind. Als Gründe gibt DeLong (1) den „funktionsgestörten Senat“ an. Der Senat hat nämlich die zusätzliche Defizitfinanzierung („deficit spending“) auf 600 Mrd. $ über drei Jahre begrenzt. (2) Die US-Notenbank (Fed), die Angst bekommen hat, ihre Bilanzsumme nicht über 2'000 Mrd. $ hinaus zu erhöhen. Eine spürbare Wirkung auf die Beschäftigung sei daher nicht eingetreten.
Da die Arbeitslosigkeit in den USA inakzeptabel hoch ist und nicht sinken will, gibt es laut DeLong gute Gründe, den Schwerpunkt der US-Konjunktur darauf zu verlagern, die Beschäftigung direkt zu fördern. (a) Über direkte Beschäftigungsprogramme der Regierung. Das heisst, dass die Regierung Personal einstellt. (b) Über umfangreiche Steuergutschriften für Unternehmen. Das heisst, dass Unternehmen veranlasst werden, mehr Arbeitnehmer zu beschäftigen. Es ist also noch nicht zu spät, für mehr Beschäftigung zu sorgen, wenn der Kongress schnell handelt, so Wirtschaftsprofessor an der University of California bei Berkeley. Das ist in der Tat wegen der Notwendigkeit 60 von 100 Stimmen im Senat ein grosses Fragezeichen. DeLong klagt daher wie Paul Krugman über die "Tiefe politische Polarisierung" in den USA.
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