Das amerikanische Schatzamt hat gestern angekündigt, die sog. SFP-Bills wiedereinzuführen. Es handelt sich dabei um Schatzwechsel des US-Treasury („Supplementary Financing Program“), welche die Fed bei der Abschöpfung der Überschussliquidität am Markt unterstützen sollen. Das Schatzamt will das Volumen des Programms, welches im Vorjahr suspendiert worden war, in den kommenden Monaten von 5 Mrd. $ auf 200 Mrd. $ erhöhen. Wöchentlich werden pro Versteigerung 25 Mrd. $ angeboten. Laufzeit 8 Wochen. Die Überschussreserven der Geschäftsbanken bei der Fed belaufen sich auf rund 1'100 Mrd. $. Bemerkenswert ist aber der Zeitpunkt der Wiederauferstehung der SFP-Wechsel, wie FT Alphaville hervorhebt. Erst vergangene Woche hat nämlich Fed-Chef Ben Bernanke drei Instrumente vorgestellt, um die Liquidität am Markt abzubauen, nachdem er zuvor den Diskontsatz um 25 Basispunkte auf 0,75% anhob.
Hat das Ganze damit zu tun, dass der grösste Teil der Vermögenswerte in der Bilanz der Fed aus Mortgage Backed Securities (MBS, rund 200 Mrd. $) besteht, welche dem Konvexität-Risiko ausgesetzt sind? Das Schatzamt wird zwar Zinsen auf Schatzwechsel zahlen, aber kalkulatorische Erträge („implicit returns“) für die Finanzierung bekommen, weil die Überschussreserven im Banken-System zurückgehen werden. Dadurch wird sich der Wert an Bankeinlagen verringern, worauf die Fed Zinsen zahlt.
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