Dienstag, 2. Februar 2010

Haushaltsdefizit in aller Munde

Das Haushaltsdefizit ist in aller Munde. „In diesen Tagen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als ob Defizite immer der Hautpgrund ökonomischer Probleme sind“, schreibt Paul Krugman in seinem Blog. Das ist aber nicht wahr, fügt er zu Recht sofort hinzu. Ein Argument lautet etwa so, dass „die USA derselben Krankheit, die Japan in den vergangenen 10 Jahren heimgesucht hat, verfallen werden. Während die Verschuldung schneller wächst als das Einkommen, verliere das Land an Einfluss auf der ganzen Welt“. Das stimmt natürlich nicht. Japan’s Einfluss hat wegen der ökonomischen Stagnation nachgelassen, erklärt Krugman. Dem Land ist es nicht gelungen, seinen Status als wirtschaftliche Supermacht aufrechtzuerhalten. Die Verschuldung war aber keine zentrale Ursache, hält Krugman fest.


USA Government Debt and Budget Balance, Graph: Fed St. Louis, Febr. 2010

Japan hat, zumindest so weit, keine Probleme, was die Finanzierung seines Defizits betrifft. Es ist auch nicht wahr, wie vielfach behauptet wird, dass chinesische Führung einen Grossteil der Staatsausgaben der US-Regierung finanziert. Der Anstieg der Schuldenaufnahme des Staates wird durch den Ausfall der privaten Verschuldung mehr als ausgeglichen, erläutert Krugman. Die USA sind also laut Krugman heute viel weniger von der ausländischen Finanzierung abhängig als sie für eine lange Zeit gewesen ist.


Japan Government Debt and Budget Balance, Graph: Fed St. Louis, Febr. 2010

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