Die
meisten Investoren gehen davon aus, dass es Washington gelingen wird, die
fiskalpolitische Kontraktion, die Fiscal Cliff impliziert, anzuhalten, aber
erst nach längeren Verhandlungen, schreibt Gavyn
Davies in einem lesenswerten Artikel („Anatomy
of the US fiscal cliff“) in FT.
Die
Standardannahme ist, dass das Ergebnis in einer Straffung des Haushalts um 1%
des BIP im nächsten Jahr mündet, was ausreichen würde, das Wirtschaftswachstum
deutlich unter dem Trendwachstum zu halten, aber nicht genug eine Rezession zu
verursachen. Es gibt aber viele andere mögliche Ergebnisse, die die
Wirtschaftsakteure in Aufregung versetzen dürften.
Die
Fiscal Cliff („Fiskalklippe“) besteht
aus drastischen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, wenn der amerikanische
Kongress sich bald auf eine Anhebung der Verschuldungsobergrenze nicht einigen
kann. Obama will das Haushaltsdefizit verringern, aber zugleich die Wirtschaft
am Wachstum nicht verhindern
Davies
bemerkt, dass die Massnahmen bereits abgesegnet sind und am 1. Januar 2013 in
Kraft treten werden, was 2013 eine fiskalpolitische Schrumpfung von 502 Mrd. $
und 2014 682 Mrd. $ (3,9% des BIP) bedeutet. Die fünf Hauptelemente der Zusammensetzung
der „Fiskalklippe“ sehen wie folgt aus:
Fiscal
Cliff und Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit, Graph: Gavyn Davies in FT
Das
CBO
(Congressional Budget Office), das
unabhängige Haushaltsbüro des Kongresses schätzt die wirtschaftlichen
Auswirkungen der einzelnen Komponenten der „Fiskalklippe“ wie in der Abbildung
dargestellt.
Fiscal
Cliff und Auswirkungen auf die US-Wirtschaft, Graph: Gavyn Davies in FT
Der
Einschätzung des CBO zufolge könnte die Kombination der drohenden fiskalischen Massnahmen
die Wirtschaftsleistung 2013 um 2,9% schrumpfen und die Beschäftigung um 3,4
Mio. Stellen verringern lassen. Kein Wunder, dass im Markt Aufregung herrscht.
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