Mittwoch, 21. November 2012

Neue Republikaner?


Es wird seit der Präsidentschaftswahl viel über die mögliche Entstehung einer neuen Fraktion innerhalb der Republikanischen Partei in den USA geredet. Die neuen Republikaner seien angeblich bereit, sich zu kulturellen Fragen mehr zu öffnen, mehr Verständnis für Einwanderer zu bringen und Zweifel an trickle-down-Theorie hegen und Arbeitnehmerfamilien lieber direkt helfen wollen.

Vor diesem Hintergrund befasst sich Paul Krugman in seinem Blog damit, was davon zu halten ist. Wie sollen z.B. diese neuen Republikaner genannt werden? „Demokraten?“.

Es gibt laut Krugman drei Dinge, die man in diesem Zusammenhang verstehen muss:

(1) Die moderne Demokratische Partei ist heute in Sachen Wirtschaftspolitik, was man einst „Mitte“ (centrist) oder sogar „Mitte-Rechts“ (center-right) genannt hätte.

(2) Die heutige Republikanische Partei ist ein Bündnis  aus den Plutokraten und den Predigern plus einigen Opportunisten mit auf dem Weg. Bei der ganzen Partei geht es um niedrige Steuern für die Spitze (und geringe Vorsorgeleistungen für den Rest) plus konservative soziale Werte und Religion in den Schulen. Es gibt keinen anderen Anlass.

Eines Tages mag vielleicht eine andere Partei mit dem selben Namen für einen ganz anderen Themenkatalog entstehen. Aber es wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen und es wird bestimmt nicht dieselbe Partei sein, legt Krugman dar.

(3) Es ist wahr, dass es einige republikanische Intellektuelle und Experten gibt, die wirklich aufgeschlossen zu sein scheinen, sowohl in Sachen Wirtschaft als auch in sozialen Belangen.

Aber Krugman drückt sich sorgfältig aus: sie „scheinen“ aufgeschlossen zu sein. In der Tat sind es „professionell erscheinende“ Personen. Wenn es darauf ankommt, kann mit ihnen immer gerechnet werden, dass sie der Parteilinie folgen und alles zurückweisen, was nicht auf die Tagesordnung von Prediger-Plutokraten passt. Wenn sie nicht liefern, wenn es darauf ankommt, werden sie exkommuniziert. Siehe David Frumm.

Fazit: Jeder, der sich vorstellt, dass es eine echte Gewissensprüfung innerhalb der Republikanischen Partei stattfindet, macht sich etwas vor, argumentiert Krugman als Quintessenz.

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