Simon Wren-Lewis sorgt sich in seinem Blog, ob er zu grob gegenüber politischen Entscheidungsträgern gewesen
sei, die eine Hinwendung zum harschen Austeritätskurs im Jahr 2010 zwangen.
Der
an der Oxford University lehrende
Wirtschaftsprofessor bezieht sich v.a. auf seinen Blog-Eintrag über den Glauben
an die „Vertrauen Fee“ (confidence fairy) und bemerkt,
mit Bezug auf einen neulich veröffentlichten, lesenswerten Artikel („Self-defeating austerity?“)
von Dawn Holland und Jonathan Portes, dass die Austeritätspolitik schliesslich
dazu beigetragen hat, dass die Erholung der Wirtschaft gescheitert ist.
Es
war nicht schön, die Doktrin von expansionary
austerity als Glauben an die Vertrauen Fee (confidence fairy) zu bezeichnen,
schreibt Paul Krugman in seinem Blog als Antwort auf Wren-Lewis.
Der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor denkt aber, dass
damit ermöglicht wurde, die Aufmerksamkeit auf die Diskussion in einer Weise zu
lenken, dass ein weniger bissiger Ansatz es nicht geschafft hätte.
Schreiben
erfordert in der Tat, dass man eine Stimme hat, welche die Leidenschaft zeigt.
Offensichtlich keine vier-Buchstaben-Wörter, fügt Krugman hinzu. Während er
manchmal neidisch auf vampire squid
Beschreibung von Matt Taibbi sei, sorge er dafür, dass die Grobheit im Kommentaren-Teil seines
Blogs innerhalb bestimmter Grenzen bleibe. Es gehe aber nicht darum, so zu tun,
als ob man die Ansichten respektieren würde, die man nicht teilt, hebt Krugman
hervor. Es sollte auch nicht ein Teil der Aufgabenbeschreibung für Ökonomen sein, die
versuchen, sich mit wichtigen Fragen auseinanderzusetzen.
Es
gibt allen Grund, wie Wren-Lewis sagt, auf politische Entscheidungsträger wütend
zu sein, die alles über Bord warfen, was wir in den letzten 80 Jahren über
Konjunkturzyklen gelernt haben, und zwar zu Gunsten von Doktrinen, die dazu
dienen, damit sie sich wohl fühlen. Und Millionen von Arbeitnehmern zahlen den
Preis.
Insider
Positionen wie die von leitenden Ökonomen beim IWF erfordern
Fingerspitzengefühl und Euphemismen. Outsider Positionen hingegen, wie die von
bilderstürmerischen Kolumnisten beim NYTimes, erfordern viel Aufwand, um die
Aufmerksamkeit von Menschen zu bekommen, fasst Krugman als Fazit zusammen.
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