Eine
der viel geschmähten Ideen in der Volkswirtschaftslehre ist die der efficient
market hypothesis (EMH), schreibt Tim Harford in einem im Twitter
(h/t to Mark Thoma) viel beachteten Artikel („Still
think you can beat the market?“) in FT (auch in seinem Blog).
Die
EMH hat verschiedene Formen, aber die Botschaft ist kurz zusammengefasst sehr
einfach: ein einzelner Investor kann die Finanzmärkte dauerhaft nicht schlagen.
Die Argumentation ist genau so einfach. Alles, was vernünftigerweise
eingepreist werden könnte, wird bereits eingepreist sein. Und die Märkte
reagieren stattdessen wirklich nur auf unerwartete Nachrichten, legt Harford
dar.
Aber
die EMH hat ein Problem: Forscher entdecken laufend vorhersagbare Muster in den
Daten. Das ist ein wenig peinlich für die Theorie. Aber es wird ein grosses
Problem, wenn die Anomalien anhalten, nachdem sie entdeckt worden sind. Doch es
scheint zweifelhaft.
Eine
neue Forschungsarbeit von David McLean und Jeffrey Pontiff überprüft
ausschliesslich die Idee, dass die akademische Forschung in Anomalien ein sich
selbst verleugnendes Bestreben ist. Aber was wirklich auffallend ist, dass eine
Anomalie, nachdem sie veröffentlicht worden ist, schnell schrumpft, auch wenn
es nicht verschwindet.
Die
Anomalien bleiben am ehesten bestehen, wenn sie sich auf kleine, illiquide
Märkte beziehen, wie man erwarten dürfte, weil es dort schwer ist, von der
Anomalie zu profitieren.
Die
EMH is sicherlich falsch, hält Harford fest. Was bemerkenswert ist, dass es
sehr nahe davor ist, wahr zu sein. Für die Welt von Warren Buffet ist „fast
wahr“ aber überhaupt nicht wahr, beschreibt Harford weiter. Für den Rest von
uns bleibt es ein trügerischer Traum, den Markt zu schlagen.
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