Montag, 26. November 2012

Kann man den Markt schlagen?


Eine der viel geschmähten Ideen in der Volkswirtschaftslehre ist die der efficient market hypothesis (EMH), schreibt Tim Harford in einem im Twitter (h/t to Mark Thoma) viel beachteten Artikel („Still think you can beat the market?“) in FT (auch in seinem Blog).

Die EMH hat verschiedene Formen, aber die Botschaft ist kurz zusammengefasst sehr einfach: ein einzelner Investor kann die Finanzmärkte dauerhaft nicht schlagen. Die Argumentation ist genau so einfach. Alles, was vernünftigerweise eingepreist werden könnte, wird bereits eingepreist sein. Und die Märkte reagieren stattdessen wirklich nur auf unerwartete Nachrichten, legt Harford dar.

Aber die EMH hat ein Problem: Forscher entdecken laufend vorhersagbare Muster in den Daten. Das ist ein wenig peinlich für die Theorie. Aber es wird ein grosses Problem, wenn die Anomalien anhalten, nachdem sie entdeckt worden sind. Doch es scheint zweifelhaft.

Eine neue Forschungsarbeit von David McLean und Jeffrey Pontiff überprüft ausschliesslich die Idee, dass die akademische Forschung in Anomalien ein sich selbst verleugnendes Bestreben ist. Aber was wirklich auffallend ist, dass eine Anomalie, nachdem sie veröffentlicht worden ist, schnell schrumpft, auch wenn es nicht verschwindet.

Die Anomalien bleiben am ehesten bestehen, wenn sie sich auf kleine, illiquide Märkte beziehen, wie man erwarten dürfte, weil es dort schwer ist, von der Anomalie zu profitieren.

Die EMH is sicherlich falsch, hält Harford fest. Was bemerkenswert ist, dass es sehr nahe davor ist, wahr zu sein. Für die Welt von Warren Buffet ist „fast wahr“ aber überhaupt nicht wahr, beschreibt Harford weiter. Für den Rest von uns bleibt es ein trügerischer Traum, den Markt zu schlagen.

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