Paul Krugman
deutet in seinem Blog auf Ryan Chittums Artikel über CNBC. Der Wirtschaftskanal scheint sogar die Vortäuschung der journalistischen
Objektivität verlassen zu haben und wirft sein ganzes Gewicht hinter den
Defizit-Schimpfern. Das Netzwerk setzt sich im Grunde genommen völlig für 0,01%
ein, bemerkt Krugman dazu.
Warum
neigt aber CNBC dazu? Wieso wird der Sender von der falschen
Defizit-Falken-Fraktion beherrscht? Es sind Leute, die sagen, dass Verschuldung
schrecklich, schrecklich ist und weshalb die Steuersätze für die Reichen
gesenkt werden müssten.
Die
Zuschauer bestehen aber nicht ausschliesslich aus sehr reichen Menschen. Es
sind möchte-gerne 1%, die denken, dass die TV-Sprecher ihnen die Geheimnisse verraten
würden, reich zu werden, argumentiert Krugman.
Eine
mögliche Antwort ist, dass wir uns etwas ansehen, was die Sponsoren
präsentieren, nicht etwas, was die Zuschauer sehen wollen. Aber es ist nicht
die Hauptgeschichte, legt der an der University
of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor dar. Wenn es tatsächlich
Millionen von Menschen gäbe, die begierig darauf wären, Wirtschaftsnachrichten
mit einem keynesianischen Geschmack
zu konsumieren, würde Wall Street mit Abscheu alle Anzeigen aufkaufen, vermutet
Krugman.
Nein,
es ist, was das Publikum will. Und es ist, was sie wollen, auch wenn die Austerian-Sache, die das Netzwerk feilbietet,
falsch, falsch, falsch gewesen ist, was Chittum mit mehreren Verknüpfungen an
Larry Kudlow aufzeigt.
Unabhängig davon lagen Keynesianer richtig, was
Zinssätze, Inflation, Austerität und vieles mehr betrifft. Das Publikum will etwas
über die Schuldenkrise und die Hyperinflation, die jeden Augenblick auftauchen
soll, erfahren, es sei denn, die Steuern für Wohlhabende werden gesenkt.
Es
ist ein blinder, überkochender Wut über vernünftige Sachen im Hinblick auf die
Makroökonomie, hebt Krugman hervor.
Es
ist eine Art Stammes-Identität. Die Konsumenten von Business-Nachrichten wollen
sich selbst als Teil der wirtschaftlichen Elite sehen, obwohl sie es nicht
sind. Je mehr man ihnen zeigt, dass ihre Hard-Money und Anti-Spending
Vorurteile falsch sind, desto tiefer werden solche Vorurteile verschanzt, hält Krugman fest.
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