Nachdem
die Präsidentschaftswahl in den USA vorbei ist, wendet sich Paul Krugman in seinem Blog wieder kurz nach Europa, wo die Aussichten sehr düster bleiben, wie auch Tim Duy in seinem Blog bemerkt.
Europa
stand für eine Weile nicht im Rampenlicht, zum Teil wegen der Wahl in den USA,
aber auch aus dem Grund, dass die akuten finanziellen Belastungen im Euro-Raum etwas
nachgelassen haben, unterstreicht Krugman. Die EZB hat die Bereitschaft an den
Tag gelegt, Staatsanleihen zu kaufen. Und die Peripherie scheint dafür mehr
Austerität über sich ergehen zu lassen. Das Ergebnis: Bonds-Spreads haben sich
verkleinert und die unmittelbare Gefahr einer Kernschmelze ist zurückgegangen.
Die
Austerität und „internal devaluation“ (interne Abwertung) bringen es aber nicht weiter:
Arbeitslosigkeit steigt immer noch und die Belastung wird irgendwann nicht mehr
zu ertragen sein, legt Krugman dar.
Und
es geht nicht nur um ein Problem von Griechenland und Spanien. Wenn man die
Euro-Zone als Ganzes betrachtet, ist es im Endeffekt eine Austerität ohne
Ausgleich auf der monetären Seite.
Krugman
deutet in diesem Zusammenhang auf die folgende Abbildung (Daten: IMF’s Fiscal Monitor) hin, wo der konjunkturbereinigte Primärüberschuss im Euro-Raum zu
sehen ist:
Der
konjunkturbereinigte Primärüberschuss im Euro-Raum, Graph: Prof. Paul Krugman
Primärüberschuss=
Haushaltssaldo ohne Zinszahlungen.
(So
würde also der Haushaltssaldo aussehen, wenn die Wirtschaft nicht in Depression
stecken würde).
Das
ist ein grosser Schritt in Richtung Austerität, so gross wie 1937,hält Krugman fest. Und es gibt
keinen Ausgleich durch die Geldpolitik. Europäer wundern sich, warum die
Wirtschaft in Schwierigkeiten steckt.
Oben drauf schlägt die EU-Kommission in Sachen Austerität auf den IWF zurück, und bestätigt ihren
Glauben an die Vertrauen Fee (confidence fairy).
1 Kommentar:
Krugman entwickelt sich immer mehr zu einem Vodoo Ökonom.
Wer seinen Kommentar in der NY gelesen hat, wundert sich schon über seinen Geisteszustand.
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