Es
gilt in Washington inzwischen als sicher, dass Tim Geithner, Finanzminister der
USA in der zweiten Amtszeit des Präsidenten Obama ersetzt wird. Wer soll aber
Geithner folgen?
Anat Admati unterbreitet zwei Vorschläge in
einem lesenswerten Artikel („What Obama
sould do now: Make the financial system safer“) in WAPO.
Der Präsident muss jemanden ernennen, der bisher Engagement für Finanzreform gezeigt hat. Diese Person muss das öffentliche Interesse über die Interessen der Finanzindustrie vertreten, hebt die an der Stanford University lehrende Finanzprofessorin hervor.
Eine
ausgezeichnete Kandidatin wäre Sheila
Bair, die von 2006 bis 2011 die FDIC (Einlagensicherungsbehörde) geleitet
hat. Frau Bairs Widerstand gegen die fehlerhaften Vorschriften des Basel
Committes von 2004 hat geholfen, dass die US-Banken nicht so verwundbar wurden wie
die europäischen Banken, betont Admati.
Basels Regelwerk hat die Banken ermutigt, sich mit Investitionen zu übernehmen, die als sicher angesehen wurden, aber in Wirklichkeit riskant waren und am Schluss dazu führten, dass einige Banken gescheitert sind und einige gerettet werden mussten.
Basels Regelwerk hat die Banken ermutigt, sich mit Investitionen zu übernehmen, die als sicher angesehen wurden, aber in Wirklichkeit riskant waren und am Schluss dazu führten, dass einige Banken gescheitert sind und einige gerettet werden mussten.
Ein
anderer Kandidat mit Biss wäre Gary
Gensler, der Vorsitzende der Commodity
Futures Trading Commission, unterstreicht Admati. Gensler hat sich redlich
bemüht, die Regulierung der Derivate zu verbessern.
Die
neue Regulierung, die die Banken bekämpfen, erlaubt Finanzunternehmen immer
noch zu viel Kredit aufzunehmen, und die gleichen Fehler zu begehen, die Bair
früher erblickt und davor gewarnt hat, argumentiert Admati.
Ein
einfacher Schritt zur Stärkung des Finanzsystems wäre, Banken, insbesondere den
grössten Banken zu untersagen, Auszahlungen an die Aktionäre zu machen, bis sie
besser in der Lage sind, Verluste zu fangen, ohne in Bedrängnis zu geraten. Die
Banken könnten, anstatt Dividenden auszuschütten,
das Geld verwenden, um Kredite zu vergeben oder andere Investitionen zu
tätigen, oder Schulden zurückzuzahlen.
Aktionäre
hätten noch Anspruch auf alle Erträge aus Beteiligungen der Banken, solange die
Schulden getilgt würden. Eine solche Regelung würde sicherstellen, dass die
Banken in der Lage wären, ihre Schulden zu bedienen und Darlehen zu geben,
sollten Verluste aus ihren Investitionen entstehen.
Es würde verhindern, dass
die Steuerzahler die Verluste der Banken tragen müssten. Und es wäre weniger
wahrscheinlich, dass die Banken die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft
ziehen würden, fasst Admati zusammen.
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