Als
der Wirbelsturm in Richtung New Jersey dahinraste, gab es auf der rechten Seite
des politischen Spektrums hoffnungsvolles Murmeln, dass Sandy zu Katrina von
Obama werden könnte. Und es könnte am Dienstag darauf ankommen, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten
Kolumne („Sandy versus Katrina“) am
Montag in NYTimes.
Sorry,
aber die Umfragen zeigen eine überwältigende Zustimmung für Obama in Bezug auf
die Handhabung des Sturms und einen wesentlichen Anstieg seiner gesamten
günstigen Bewertungen, hält Krugman fest.
Die
Antwort auf Sandy ist wie die Rettungsaktion für die Auto-Branche eine
Demonstration dafür, dass Obamas Philosophie von Staat funktioniert, was
wiederum bedeutet, dass der Staat eine entscheidende Hilfe in Zeiten der Krise
bereitstellen kann und soll, unterstreicht der Träger des Wirtschaftsnobelpreises
(2008). Und umgekehrt gilt, dass der Kontrast zwischen Sandy und Katrina zeigt,
dass die politischen Leader, die den Staat verachten, die notwendige Hilfe
nicht bereitstellen können.
Man
betrachte insbesondere die Geschichte der Federal
Emergence Management Agency (FEMA).
Unter Präsident George H. W. Bush wurde die FEMA zum Abladeplatz für
uneingeschränkten politischen Mitläufer. Konfrontiert mit einem grossen Test in
Form von Hurrikan Andrew 1992 hat die Behörde völlig versagt. Dann kam Bill
Clinton ins Amt und setzte FEMA unter professionelle Leitung und sah, dass der
Ruf der Behörde wiederhergestellt wurde.
Angesichts
dieser Erfahrungen hätte man erwarten können, dass George W. Bush Clintons
Verdienste aufbewahren würde. Aber nein: Bush hat seinen Wahlkampf-Manager Joe
Allbaugh als Leiter der Behörde ernannt. Und Allbaugh hat sofort seine Absicht
signalisiert, Katastrophenhilfe auf bundesstaatliche und lokale Ebene zu
übertragen und die ganze Leistung herunterzustufen. Nachdem Allbaugh die
Behörde für einen Job im Privatsektor verliess, wurde er durch Michael „heckuva job“ Brown ersetzt und der Rest ist
Geschichte, legt Krugman dar.
Wie
Clinton hat Präsident Obama die Professionalität, die Effektivität und den Ruf
von FEMA wiederhergestellt. Würde aber Mitt Romney die Behörde wieder
zerstören? Ja, er würde es tun. Wie jeder jetzt weiss, hat Romney während der
innerparteilichen Vorwahl eine identische Wortwahl wie Allbaugh an den Tag
gelegt. Er hat erklärt, dass die Katastrophenhilfe wieder an die Bundesstaaten
und den privaten Sektor übertragen werden soll.
Die
Tatsache ist, dass, wenn Romney Präsident gewesen wäre, die Antwort des Landes auf
Katastrophen aller Art in den letzten vier Jahren weit schwächer gewesen wäre
als es war. Es hätte auch keine Rettung für den Auto-Sektor gegeben, weil
Romney gegen die Finanzierung der Rettungsmassnahmen (bail out) war, die entscheidend waren. Und die FEMA wäre im Sumpf
der Bush-Ära Inkompetenz versunken, argumentiert Krugman.
Dieser
Wirbelsturm wird die Wahl also nicht herumreissen. Aber wenn ja, dann aus sehr
guten Gründen.
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